Globale Ausrichtung und Familienunternehmen, passt das zusamen? Drei Fragen an Marc Dalderup CCO von Rehm Thermal Systems.
Markt & Technik: Rehm Thermal Systems ist bekannt als klassisches deutsches Familienunternehmen, international könnte der Bekanntheitsgrad allerdings noch höher sein, wie wollen Sie das erreichen?
Marc Dalderup: Globalisierung ist in der Fertigung ein Trend der mehr und mehr zunimmt. Wir haben schon viel dafür getan, um in einer globalisierten Industrie gut aufgestellt zu sein: So haben wir beispielsweise zwei Fertigungsstätten, eine in Deutschland, die andere in China, um auf die Anforderungen der Kunden gut gerüstet zu sein. Auch aus Logistik- und Kostensicht macht es keinen Sinn, Maschinen von Deutschland nach China zu transportieren. In punkto Marketing sind wir sehr bekannt in Deutschland, weltweit haben wir noch Nachholbedarf, aber auch das soll sich mit einer globalen Marketing-Strategie ändern. Wir arbeiten hart daran, aus Rehm eine global bekannte Firma zu machen.
Wie wichtig sind vor dem Hintergrund der Globalisierung die Partnerschaften in der SMT-Linie?
Noch vor 20 Jahren haben Kunden meist eine komplette Linie gekauft. Das ist heute anders: Heute kauft der Kunde nach dem „best-in-class“ Ansatz. Nicht so sehr die Komplettlinie steht also im Vordergrund, sondern vielmehr die einzelne Maschinen. Aber: Partnerschaften zwischen den Herstellern muss es selbstverständlich geben, um die ganz spezifischen Kundenanforderungen, die von Linie zu Linie unterschiedlich sind, gut abdecken zu können.
Und wie lautet Ihr Ausblick für 2010?
Die Boomjahre 2007 und 2008 werden jedenfalls so schnell nicht wieder kommen. Fest steht aber für uns auch: Das kommende Jahr wird besser werden als 2009, sowohl für den Elektronik- als auch für den Solarmarkt. Durch die Bleifrei-Anforderungen sind Elektronik produzierende Unternehmen gezwungen, andere Reflow-Prozesse einzuführen. Und da die Anzahl der bleihaltigen Komponenten immer weiter zurückgeht, sehen wir hier ein großes Potenzial für uns.