Den Markt »Produktionsmaschinen für die PV-Fertigung« haben zunehmend auch klassische Elektronikfertigungsausrüster für sich entdeckt und Solar-Geschäftsbereiche gegründet, darunter EssemSolar, Rehm Thermal Systems und DEK Solar.
Doch der »Solar-Boom« mit jährlich zweistelligen Zuwachsraten ist aufgrund der Rezession und weiterer Faktoren wie dem Einbruch des spanischen Marktes durch den Wegfall staatlicher Subventionen bzw. die Deckelung der maximalen Installationen auch für die Maschinenhersteller erst einmal passé.
»Wir haben uns mehr Steigerungen erhofft, als wir erzielen können, da derzeit wenig in neue Produktionslinien investiert wird«, gibt Jens Katschke, Business Development Manager von DEK Solar zu bedenken. Mit dem Geschäftsbereich DEK Solar kehrte der Fertigungsausrüster DEK nach über zwanzigjähriger Abstinenz vom Solarmarkt im Jahr 2007 mit einem neuen Maschinenkonzept für die Metallisierungslinie zurück ins Solar-Geschehen. Im Jahr 2008 schließlich folgte die Gründung des Geschäftsbereichs »DEK Solar«.
Nachdem der Siebdruck der Kernprozess bei der Metallisierung von Solarzellen ist, liege es auf der Hand, dass sich ein Siebdruck-Spezialist wie DEK auch auf den Solarmarkt konzentriere, so Jens Katschke, Business Development Manager bei DEK Solar: »Wir konzentrieren uns nicht nur auf die Entwicklung von Maschinen, sondern engagieren uns auch stark in der Prozessentwicklung. Dabei übertragen wir unser Wissen aus der Elektronik- und Hahlbleiterfertigung auf den Solarbereich«, so Katschke.
Laut Katschke verfolge DEK Solar mit dem Grundkonzept der neuen Metalllisierungslinie PV 3000 durch die Kombination von 1- und 3-Spur ein Modell, das im Unterschied zu den anderen Herstellern, die ein, zwei oder drei Linien anbieten, weitaus kosteneffizienter sei. Letztlich kommt darauf an«, so Katschke, »die ›Cost of Onwership‹ noch weiter zu drücken und einen höheren Automatisierungsgrad zu erzielen, um die Linien mit noch weniger Personal betreiben zu können.«
Auch bei Essemsolar dämpfte der Wirtschaftsabschwung nach Angaben von Sales Manager Marcel Freiermuth die hochgesteckten Erwartungen: »Wir mussten leider feststellen, dass im Zuge der Rezession ein markanter Rückgang von 50 Prozent eingetreten ist. Jedoch stiegen im Gegenzug die Anzahl der Projektanfragen an. Gerade für neue Entwicklungen im Bereich der Photovoltaik gab es viele interessante Anfragen, bei denen unsere Maschinen zu Einsatz kommen oder kommen sollen.«
Das Produktspektrum von Essemsolar erstreckt sich auf Siebdrucker zur Metallisierung von Solarzellen, Öfen zum Tocknen der Paste nach dem Siebdruck, Dispenssysteme sowie Waferhandling- und Transportsysteme. Essemtec adressiert beispielsweise mit dem Siebdrucker SP900S vor allem den unteren Volumenbereich, der sei aber nicht zuletzt wegen seiner hohen Leistung bei der Wiederholungsgenauigkeit besonders für Kunden aus dem Bereich Forschung und Entwicklung sehr interessant, betont Freiermuth.
Technische Herausforderungen für die Maschinenproduzenten sieht Freiermuth besonders in den Themen »Selektiv-Emmitter«, »neue Patternstrukturen«, »Rückwärtig kontaktierte Solarzellen« und darin, den berührungslosen Prozess für die Metallisierung zu realisieren.
Im Fokus von Rehm Thermal Systems steht ebenfalls die Metallisierungslinie für die Solarzellenfertigung: So führte Rehm kürzlich eine neue Serie von Fast-Firing-Systemen ein und rundet dadurch das Produktportfolio rund um die Solar-Trocknungssysteme ab. Marc Dalderup, Rehm-CCO erklärt: »Obwohl die Marke Rehm unter den Solarzellen-Herstellern noch nicht weit verbreitet ist, haben wir derzeit bereits über 200 Trocknungsanlagen weltweit in den Fertigungsstätten in Betrieb.«