Leiterplattenindustrie in der Krise

9. Februar 2009, 11:22 Uhr | Heinz Arnold, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Insolvenz von Fuba hat eine Kettenreaktion ausgelöst

Die Insolvenz von Fuba hat eine Kettenreaktion ausgelöst 

Reuswich hofft mit der Restrukturierung die Auffanggesellschaft Lamitec-Fuba durch die Krise steuern und im Aufschwung durchstarten zu können. Ein Teil der Restrukturierung könnten aus eigenen Mitteln finanziert werden, außerdem sei das Management mit zwei Banken und einem Investor im Gespräch.

Bis zum 10. Februar soll geklärt sein, wie der Weg der Lamitec-Fuba künftig aussieht. Dass Lamitec-Dielektra das Werk von Ruwel in Grassau übernommen hatte, galt ursprünglich als sinnvoll. Denn hinter Lamitec- Dielektra steht ein russischer Investor, der über Zugang zu eigenen Kupferminen und die Weiterverarbeitung von Kupfer verfügt. Wer sein eigenes Kupfer für Dickschichtschaltungen verwenden kann, muss nicht teuer zukaufen, was in der bisherigen Rohstoff- Hausse ein großer Vorteil war.

Ursprünglich hatte Lamitec in ein Werk in Bitterfeld kurz nach der Wende investiert. Schon damals erschien die Strategie, mit Rohstoffen aus Russland in Deutschland auf modernen Anlagen zu produzieren, als vernünftig. Dann übernahm Lamitec die Firma Dielektra, die in Konkurs gegangen war. Kurz darauf wurde Bitterfeld geschlossen. Die Verbindung zu Fuba kam über die ehemaligen Geschäftsführer von Fuba, Walter Drach und Andreas Ebeling, zustande, denen zusammen 50 Prozent der Anteile an Fuba Deutschland gehörten, die übrigen 50 Prozent hatte Fuba Tunesien nach der ersten Insolvenz von Fuba Deutschland übernommen.

Später verkaufte Walter Drach seinen Anteil an Lamitec-Dielektra. Nachdem die Verhandlungen mit Fuba Tunesien gescheitert, verkaufte auch Andreas Ebeling an Lamitec-Dielektra. Damit erhält nun der russische Investor von Lamitec-Dielektra Zugang zur Technik. Wie zu hören ist, plant der Investor schon länger, Leiterplattenwerke in Russland aufzubauen.


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