Jenoptik: 15 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr

10. November 2009, 17:00 Uhr | Iris Stroh, Markt&Technik

Der Jenoptik-Konzern erzielte in den ersten neun Geschäftsmonaten einen Umsatz von 336,7 Mio. Euro. Das Konzern-Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen lag bei 2,1 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung wurde um 23 Mio. Euro reduziert.

Diesen Artikel anhören

2010 soll das Konzern-EBIT infolge der umfassenden Sparmaßnahmen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen.

Beim Jenoptik-Konzern zeigte sich zum Ende des 3. Quartals 2009 die Wirtschaftskrise in den Segmenten Laser & Optische Systeme sowie Messtechnik. Das stabile Segment Verteidigung & Zivile Systeme konnte dies teilweise kompensieren, sodass für den Konzern der Rückgang im Vergleich zum industriellen Umfeld insgesamt geringer ausfiel. Der Umsatz der ersten neun Geschäftsmonate 2009 lag mit 336,7 Mio. Euro dennoch um 15 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.

Die schwache Nachfrage aus der Halbleiter- und Automobilindustrie wirkte sich besonders in den Segmenten Laser & Optische Systeme sowie Messtechnik aus. Stabil entwickelten sich neben dem vorwiegend langfristigen Geschäft des Segmentes Verteidigung & Zivile Systeme auch die Bereiche Laseranlagen für die Photovoltaik-Industrie, Laser für die Medizintechnik sowie die Sparte Verkehrssicherheit.

Das Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen betrug 2,1 Mio. Euro. Das Konzern-Betriebsergebnis lag bei -6,3 Mio. Euro (im Vorjahr 24,6 Mio. Euro) und enthält Sondereinflüsse aus der Aufgabe des Geschäftes mit Mittelformatkameras im 2. Quartal 2009 in Höhe von 8,4 Mio. Euro. Analog zur Umsatzentwicklung fiel auch das Betriebsergebnis der Segmente unterschiedlich aus. Der positive EBIT-Beitrag des Segmentes Verteidigung & Zivile Systeme in Höhe von 9,4 Mio. Euro kompensierte die Entwicklung der Segmente Laser & Optische Systeme und Messtechnik teilweise.

Der Auftragseingang des Konzerns, der zum Ende des 3. Quartals mit 330,4 Mio. Euro um 17 Prozent unter Vorjahr lag (i.Vj. 398,4 Mio. Euro), spiegelt das konjunkturelle Umfeld wider. Der Auftragseingang aus der Halbleiterindustrie zeigte im 3. Quartal jedoch bereits eine erste leichte Erholung, die Nachfrage aus der Automobilindustrie stabilisiert sich - wenn auch auf niedrigem Niveau. Der Auftragseingang des Segments Verteidigung & Zivile Systeme lag um 11,2 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Dies führte zu einem gegenüber Ende Juni dieses Jahres leichten Anstieg des Konzern-Auftragsbestandes auf 379,4 Mio. Euro (31.06.2009: 374,6 Mio. Euro).

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nach Steuern lag trotz des negativen Ergebnisses mit 30,2 Mio. Euro im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und hat sich vor allem im 3. Quartal deutlich erhöht (im Vorjahr 20,1 Mio. Euro). Erreicht werden konnte die positive Entwicklung durch ein aktives Bestands- und Forderungsmanagement. Die Cashflows wurden vor allem zur Reduzierung der Nettoverschuldung eingesetzt, die zum 30. September 2009 um mehr als 23 Mio. Euro auf nun noch 168,1 Mio. Euro sank.

Aufgrund der umfassenden und jüngst ausgeweiteten Maßnahmen zur Kostensenkung erwartet der Konzern im Geschäftsjahr 2010 ein Konzern-Betriebsergebnis im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Seit dem 3. Quartal sieht Jenoptik zudem eine leichte Belebung des Geschäftes mit optischen Systemen für die Halbleiterindustrie. Eine kurzfristige Rückkehr zum Niveau von 2007 bzw. Anfang 2008 wird jedoch noch nicht erwartet. 


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!