Obwohl der Absatz von LCD-TVs weiterhin wachsen soll, macht sich die Rezession deutlich bemerkbar, da die ursprünglich für die kommenden Jahre erwarteten hohen Verkaufszuwachsraten wohl ausbleiben werden. Die Konsequenz daraus: Zu viel Kapazität stößt auf zu wenig Nachfrage. Hinzu kommt, dass die prekäre Wirtschaftssituation viele Hersteller vor operative und finanzielle Herausforderungen stellt und sie ihre internen Expansions- und Outsourcing-Strategien überdenken lässt.
So mussten beispielsweise einige japanische und koreanische Hersteller einen Teil der Produktion im Haus belassen, um Kosten zu rationalisieren und eigene Kapazitäten optimal auszulasten. »Der Kampf um Wachstum im wirtschaftlichen Abschwung zwang viele OEMs, ihre Preise zu senken, um die Verkaufszahlen zu steigern und ihre Marktanteile weitgehend auf einem stabilen Niveau zu halten«, sagt Wu. Das geht nicht zuletzt zu Lasten der EMS-Unternehmen, die für diese OEMs produzieren.
Große OEMs schreiben Verluste in 2008
Einige führende LCD-TV-Hersteller schrieben 2008 deutliche Verluste: Samsungs Digital Multimedia-Abteilung – in der die Flachbildschirme angesiedelt sind - verbuchte einen operativen Verlust von 311 Millionen Dollar. Trotzdem gewann der Hersteller Marktanteile. Auch Sony schrieb Verluste: Im Geschäftsjahr 2008 (April 2008 bis März 2009) musste das Unternehmen mit 2,4 Milliarden Dollar den größten operativen Verlust seiner Geschichte ausweisen. Auch Sharp meldete einen Nettoverlust von 1,3 Milliarden Dollar im abgelaufenen Geschäftsjahr (April 2008 bis März 2009).