In einem vom BMBF geförderten Vorlaufprojekt will Fraunhofer IZM in Kooperation mit der TU Berlin laut Dr. Michael Niedermayer, Gruppenleiter bei Fraunhofer IZM, mittels Funksensorknoten »bei komplexen Industrieprozessen mit hoher Variantenvielfalt eine sich selbst organisierende Produktion (SoPro) realisieren«.
Das im März 2008 gestartete Vorlaufprojekt läuft insgesamt 3 Jahre, so dass noch einige Zeit bleibt, den Preis für den Funksensorknoten von derzeit etwa 10 Euro (bei Stückzahlen für den Massenmarkt von etwa 100.000 Units) zu reduzieren. Um die Kosten für das aktive RFID-System (Radio Frequency Identification) »signifikant zu senken«, führt der Weg über hochintegrierte Funksensorknoten der vier Bestandteile aktive Funkeinheit, MCU, Sensorik- und Energieeinheit. Momentan sind die Kosten für die vier Bauteile – das Gehäuse kommt noch dazu – jeweils etwa gleich groß. Angepeilt sind binnen 5 Jahre Preise von 3 Euro, wobei Niedermayer am meisten Spielraum bei Sensorik (0,50 Euro-Cent) und der Energieeinheit (0,50 bis 0,80 Cent) sieht. Letztere lässt sich auch als Schicht abscheiden, so dass ein SoC resultiert. Nicht immer ist allerdings der System-on-Chip-Ansatz die optimale Lösung, wenn es um Applikationen mit hoher Anforderung an die Leistungsfähigkeit geht, ist das mit diskret aufgebauten Funksensorknoten einfacher umzusetzen.
Derartige drahtlose Sensornetze werden heute schon für die Maschinenüberwachung eingesetzt, wenn eine Verdrahtung nicht möglich oder zu teuer ist. Für das Fraunhofer-Projekt, dessen Ziel mit der sich selbst organisierende Produktion allerdings deutlich weiter gesteckt ist, gibt es derzeit noch keine konkrete Anwendung. In Frage kommen aber wegen der Preise der Knoten in erster Linie komplexe Industrieprozesse. Adressat der Forschungsergebnisse sind kleine und mittelgroße Industriekunden. Typischerweise münden solche Vorlaufprojekte in Projekte in Kooperation mit Interessenten, wobei die Laufzeit in der Regel ebenfalls 3 Jahre beträgt.