Es gibt auch Gründe, die gegen eine Materialbeistellung sprechen
Dennoch, die Beistellung ist nicht immer der Königsweg: »Selbstverständlich gibt es Projekte, bei denen Beistellungen nach wie vor der bessere Weg sind«, räumt Matthias Holsten ein. Er nennt Beispiele: wenn mehrere Dienstleister eingebunden sind oder der Hersteller allein über die Stückzahlen deutlich günstigere Konditionen erhält, aber auch bei Bauteilen, die der Geheimhaltung unterliegen. Es gibt auch Fälle in denen der Auftraggeber die Beistellung zu seinen Kernkompetenzen zählt. So sei es nach Holstens Erfahrung besonders schwer, Auftraggeber von einer externen Beschaffung zu überzeugen, die gewohnheitsgemäß alle Bauteile komplett als Beistellung liefern. Hier werde bewusst ein höherer Aufwand in Kauf genommen, um das Heft in der Hand zu behalten.
Wie sich die Beteiligten in Sachen Beistellungen auch immer einigen, »entscheidend ist die frühzeitige Zusammenarbeit von Hersteller und Dienstleister«, so Holsten. »Denn wir verstehen uns nicht als reiner Bestücker, sondern eher als Systemintegrator.« Ziel müsse sein, weit vor der Beschaffung ein integriertes Handlungskonzept zu implementieren. Holsten: »So lernen wir einerseits frühzeitig die Anforderungen kennen, können andererseits rechtzeitig Verfügbarkeiten prüfen und unser Know-how schon in der Entwicklungsphase einbringen.«