Ganz andere Anforderungen bringt die Fertigung für die Luftfahrtindustrie mit sich. Um für diesen Industriezweig fertigen zu dürfen, muss der Dienstleister nach EN 9100 zertifiziert sein. Mit der Zertifizierung ist es aber noch nicht getan, kundenspezifisch kommen weitere, teils sehr unterschiedliche Anforderungen hinzu, die teilweise durch das Luftfahrtbundesamt vorgeschrieben sind und die weit über die Zertifizierung hinausgehen. »Hinzu kommen noch technische Anforderungen, die sich mit einer Management-Norm nicht abdecken lassen. »Wenn wir eine Entwicklung durchführen, können die kundenspezifischen Anforderungen schnell mal über 2000 Seiten umfassen«, erklärt von Unold.
Unterteilt wird außerdem in verschiedene Sicherheitsklassen: Entertainment-Systeme, Kommunikation innerhalb des Flugzeuges und Cockpit-Funktionen. Beim Board-Entertainment steht vor allem der Preis im Vordergrund. »Ansonsten orientieren sich die im Luftfahrtbereich eingesetzten Bauteile an den marktüblichen Gegebenheiten«, so von Unold.
Für die Luftfahrtindustrie fertigt TQ nicht nur, sondern ist in den meisten Projekten auch als Entwicklungspartner mit im Boot: So beispielsweise bei Produkten für die Airbus-Maschinen A320 über die A350 bis zur A380. Der Kundennutzen sei natürlich deutlich größer, wenn der Dienstleister die gesamte Projektverantwortung trägt, so von Unold. »Wenn wir von Anfang an in ein Projekt eingebunden sind, bzw. ein Produkt von Grund auf bei uns im Haus entwickeln, können wir auch die Kosten für die Baugruppen und die Fertigbarkeit optimieren und die Prüfbarkeit bzw. das Obsolescence-Management entsprechend berücksichtigen.« Gerade die Entwicklungskompetenz sei schließlich ein Kerngeschäft von TQ, betont Patrick von Unold. Und nicht zuletzt schaffe man sich als EMS-Dienstleister dadurch auch einen Wettbewerbsvorsprung: »Wenn es darauf ankommt, wird ein Dienstleister, der nur fertigt, schneller übergangen als ein Entwicklungspartner«, gibt von Unold zu bedenken.