»Wir liegen gut im Zeitplan«, sagt Lang und sieht sich keinesfalls im Rückstand. »Es genügt ja nicht, nur einige wenige Abschnitte der Wertschöpfungskette abzudecken. Was in der einen Stufe kostengünstig erscheint, kann sich in der nächsten Stufe als teuer herausstellen. Was ist beispielsweise mit dem Test? Hier müssen spezielle Mechanismen entwickelt werden«, sagt Lang. Auch Schweizer sieht sich mit der eigenen iBoard-Technik im Plan. Ähnlich wie AT&S hat Schweizer einige Partner aus den Bereichen Automotive und der Industrieelektronik um sich geschart, und Michael Nothdurft von Schweizer stimmt grundsätzlich darin überein, dass man die gesamte Supply-Chain einbeziehen müsse. Technisch gesehen brauche sich Schweizer nicht verstecken, der eigene iBoard-Prozess sei nachweislich für die Massenfertigung tauglich.
Auch iBoard baue auf Standard-Prozessen auf. »Wir werden sehr schnell mit Produkten auf den Markt kommen, Entwicklungsmuster laufen bereits und auf der electronica werden wir ein funktionales Muster demonstrieren«, erklärt Nothdurft. Der erste zu sein, das nimmt jetzt Imbera für sich in Anspruch. »Spezifische Design-Rules und teure Spezialmaterialien, die bisher erforderlich waren, schrecken die Anwender ab. Dieses Problem konnten wir lösen«, sagt Jeff Baloun, CEO von Imbera. »Außerdem waren Ausbeuten für die Integration von ICs zwischen 70 und 80 Prozent inakzeptabel. Wir erreichen auf Basis eine Vierlagen-Motherboards mit zwei eingebetteten ICs eine Ausbeute von 97 Prozent. «
»Mit IMB können wir die Bauform unserer Produkte reduzieren und die Cost of Ownership verbessern. Der Prozess lässt sich leicht übernehmen, er ist vielseitig, technisch einfach und zukunftssicher«, meint Sotaro Ito, PWB Division Manager von Ibiden. Schon Mitte des nächsten Jahres werden Handys auf dem Markt zu kaufen sein, in deren Leiterplatte rund 100 passive Komponenten auf Basis von IMB integriert sind. Es wird also interessant zu sehen, welche der Ansätze sich durchsetzen werden. Ein salomonisches Urteil fällt Michael Nothdurft: Wahrscheinlich wird es für alle drei Prozesstechniken bestimmte Märkte geben. Eines zeichnet sich jetzt aber ab: Es hat ein Umdenken in der Industrie stattgefunden, der kommerzielle Einsatz der Einbetttechnik steht kurz bevor.