FMB-Technik hat als Galvanik-Dienstleister ein Verfahren entwickelt, mit dem sich durch genaue Abscheidung Edelmetalle konstengünstiger auf Schüttgut-Bauteile aufbringen lassen. Geschäftsführer Falko A. Eidner im Interview.
»Allein wegen des dramatisch hohen Goldpreises kann es sich das Management von Unternehmen nicht mehr erlauben, die Oberflächenveredelung von Bauelementen aus der Gesamtkostenrechnung auszuklammern«, betont Falko A. Eidner, Geschäftsführer von FMB-Technik. In vielen Firmen fehle jedoch das Wissen oder die Bereitschaft, sich mit neuen Methoden auseinanderzusetzen. Als Galvanik-Dienstleister hat FMB ein neuartiges Verfahren entwickelt, mit dem sich Edelmetalle in der benötigten Schichtstärke auf die Funktionsflächen von Schüttgut-Bauteilen abscheiden lassen. Je nach Goldschichtstärke und Flächenverhältnis liegen die Kosteneinsparungen zwischen 15 und 50 Prozent.
Markt&Technik: Mit dem Ergebnis des neuen Verfahrens, Kosten einzusparen, richten Sie sich direkt an das obere Management von Unternehmen, also an die Geschäftsführung und die Entscheidungsträger. Können Sie in einfachen Worten erklären, wobei es sich bei der Selektiv-Veredelung von Schüttgut handelt und woher das Einsparpotenzial kommt?
Falko A. Eidner: Wir haben ein spezielles Verfahren entwickelt, mit dem sich Edelmetalle – vorwiegend Gold und Silber - direkt an die gewünschte Stelle von Funktionsoberflächen wie beispielsweise Kontakten bringen lassen, und zwar nicht nur bei gestanzter Bandware, sondern auch bei Drehteilen oder anderem Schüttgut. Bei den Massenwaren im Bereich der Band-Galvannik ist die Veredelung heute absolut Standard! Sonst könnten viele Hersteller auch nicht mit den Preisen am Markt konkurrieren. Es gibt jedoch auch einen Markt für sehr hochwertige Geräte, bei denen die Stückzahlen kleiner sind. Bei deren Herstellungsprozess kommen meist Drehteile oder andere Einzelteile zum Einsatz. Das von FMB-Technik entwickelte Verfahren ermöglicht es – ähnlich wie bei der Band-Galvanik -, das Gold präzise an die gewünschten Stellen zu bringen. Dadurch ergibt sich bei den heutigen Edelmetallpreisen das enorme Einsparpotenzial.
Dennnoch stoßen Sie nicht immer auf offene Ohren…
Vielen Einkaufsleitern und Produktmanagern in den Unternehmen fehlt meiner Meinung nach das Kostenbewusstsein, das Engagement oder das Wissen. Deshalb landen wir hier mit unseren Argumenten oftmals in einer Sackgasse. Einerseits versuchen wir daher verstärkt, Workshops und Seminare anzubieten, um das technische Wissen zu vertiefen. Anderseits wenden wir uns zunehmend an die Geschäftsleitung oder den Vorstand der Unternehmen.
Sie haben einmal gesagt, dass die Galvanik-Branche das ungeliebte Kind der Elektronikindustrie sei. Hat sich daran etwas geändert?
Nein, daran hat sich nichts geändert. Deswegen ist auch der Informationsbedarf so groß. Wir treffen immer wieder auf sehr viel Halbwissen.
Wie genau sieht Ihr Prozess der Selektiv-Veredelung von Schüttgut aus?
Die Umsetzung ist geheim, weil sie unser Kapital ist. Unsere Kunden müssen uns mehr oder weniger vertrauen. Auf unserem Stand auf der productronica kann man nur die Ergebnisse begutachten, jedoch nicht den Herstellungsprozess, da wir unseren Entwicklungsvorsprung natürlich nicht einbüßen möchten. Wir setzen uns seit mehreren Jahren intensiv mit der Selektivveredlung von Einzelteilen auseinander und sind den Wettbewerbern am Markt um einiges voraus.