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Schablonen mit einem »Wisch« beschichten

21. Juni 2012, 15:27 Uhr | Karin Zühlke
Die Beschichtung mit Nano ProTek macht die Schablone fluxophob, daher setzen sich Lotpastenrückstände nicht so leicht in den Schablonenöffnungen ab.
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Mit der neuen Beschichtungstechnik Nano ProTek von DEK wird aus einer ganz normalen Nickel- oder Edelstahl-Druck-Schablone eine pastenabweisende - fluxophobe - Schablone. Das Besondere daran: Nano ProTek wird bereits fertig als benetztes Vlies geliefert, mit dem der Anwender die Schablone nur noch »abwischen« muss.

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Warum Schablonen überhaupt beschichten? Die Beschichtung macht die Schablone fluxophob, daher setzen sich Lotpastenrückstände nicht so leicht in den Schablonenöffnungen ab. »Zum einen erhöht sich dadurch die Reinigungseffizienz, und zum anderen müssen beschichtete Schablonen weniger oft gereinigt werden«, erklärt Michael Zahn, Global Franchise und Product Manager von DEK. Die chemische Zusammensetzung von Nano ProTek gibt DEK aus Wettbewerbsgründen nicht preis. Nur so viel: »Die Substanz ist kein Wachs, sondern geht eine starke molekulare Bindung mit dem Metall ein«, so Zahn. Etwa etwa 30 Sekunden dauert es, bis die Chemie mit der Metalloberfläche reagiert hat. Bislang ist DEK laut eigenen Angaben der einzige Schablonenhersteller, der eine solche Substanz entwickelt hat. Geeignet ist Nano ProTek laut Zahn für Edelstahl- und Nickelschablonen, sowohl galvanogeformte als auch Laser-Schablonen. Auch die Beschichtung des Rakelblattes ist möglich und laut Zahn ratsam. Ob die Substanz auf weiteren Oberflächen einsetzbar ist, schließt DEK nicht aus, allerdings, so Zahn, »sind noch keine weiteren Materialien getestet. Wir werden die Technologie aber weiterentwickeln und neue Einsatzmöglichkeiten in Zukunft untersuchen.«

Das Produkt ist REACH-konform und so sicher wie Isopropanol. Obwohl es keine als gesundheitsschädlich bekannten Chemikalien enthält, empfiehlt der Hersteller den Anwendern, Handschuhe zu tragen, da es - wie Isopropanol - die Haut austrocknen kann. »Auch raten wir den Herstellern, das Produkt in gut belüfteten Räumen einzusetzen«, betont Zahn. Beschichtet werden können Schablonen bis zu einer Größe von 736 × 736 mm. DEK empfiehlt den Kunden, nur die Unterseite der Schablone zu beschichten. Muss die Schablone vorbehandelt werden? Das kommt laut Zahn auf das Material der Schablone an: »Bezogen auf Edelstahl-Schablonen gilt, solange die Schablone sauber und trocken ist - z.B. direkt nach dem Schablonenwaschen -, lässt sie sich direkt mit Nano-ProTek beschichten. Das ergibt 95% Wirksamkeit.« Bei Nickel-Schablonen empfiehlt der Experte allerdings, unbedingt einen Primer zur Vorbehandlung anzuwenden, dann zu spülen und anschließend mit Nano-ProTek zu beschichten. Verzichtet man auf den Primer, komme es zu Leistungseinbußen der Beschichtung.

Kann man mehr als eine Schablone mit einem Tuch beschichten? »Wir haben die Menge der im Tuch festgesetzten Chemikalie für eine einzige Schablone optimiert. Wenn Sie versuchen, eine zweite Schablone mit dem gleichen Tuch zu beschichten, reduzieren Sie die Wirkung immens«, warnt der DEK-Manager. Einmal aufgetragen, ist Nano ProTek laut Angaben von DEK dauerhaft mit der Schablonenoberfläche verbunden. Allerdings kann es im Laufe der Zeit abgescheuert oder abgekratzt werden. Hohe Temperaturen oder starke Säuren oder Basen reduzieren die Wirkung ebenfalls. Ob eine Neubeschichtung erforderlich ist, lässt sich zum Beispiel mit einem Permanent-Marker testen: Ist die Schrift abwischbar, ist die Fläche noch beschichtet. Die Fläche ist in Ordnung, solange Wasser abperlt wie auf einem gewachsten Auto. Nano-ProTek könne aber auch jederzeit neu aufgetragen werden; es bleibt nur an den Stellen haften, die nicht bereits ordentlich beschichtet sind, versichert Zahn. Erhältlich ist das Vlies bei Franchise- oder Lizenznehmern für DEK-VectorGuard-Schablonen, bei DEK-Vertretungen und -Händlern oder direkt bei DEK.


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