K.O.-Kriterium für Europas Wettbewerbsfähigkeit?

2. November 2022, 10 Bilder
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Rüdiger Stahl, TQ Group »Wir haben in China nicht mit diesen Energiepreiserhöhungen zu kämpfen. Dass wir in Europa die Abhängigkeit von China reduzieren, ist ein wichtiger Trend, aber es ist so, dass wir die Wettbewerbsfähigkeit massiv verschlechtern durch Rahmenbedingungen wie Energiekosten, Lieferkettengesetz etc. Da gewinnt China derzeit wieder Vorteile. Da müssen wir aufpassen, dass das nicht dazu führt, dass nur auf Kosten und Low Cost Country geschaut wird und sich der Trend wieder umgekeht. Es haben eigentlich alle erkannt, dass wir wieder mehr selbst produzieren müssen. Wir können unseren Wohlstand nicht darauf aufbauen, dass andere Länder für uns günstig fertigen. Die Politik muss überdies dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen uns erlauben, weiterhin wettbewerbsfähig zu produzieren; dazu gehören Energie, Arbeitsmarkt etc. Das ist das eine, aber auch wir als Unternehmen haben sehr viele Möglichkeiten, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, etwa durch Digitalisierung und Automatisierung, z. B. durch den Einsatz von Robotern bzw. Cobots. Da sind wir in einer Vorreiterrolle. Ganz viele Unternehmen in diesem Bereich kommen aus Deutschland. Dieses Potenzial müssen wir nutzen, damit wir in der Produktion wettbewerbsfähiger werden, aber auch gleichzeitig in der Adminstration. Und wenn wir das schaffen, können wir Vorteile generieren und Nachteile kompensieren. Unsere Kultur und Philosophie der Verbindlichkeit und Verlässlichkeit haben viele Kunden in der Krise noch mehr schätzen gelernt.«