Die Stabilisierung des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland setzt sich weiter fort. Die Mai-Umfrage unter den Einkaufsmanagern des BME zeigt gegenüber den April-Daten deutlich geringere Rückgänge bei Produktion und Neugeschäft.
Der Produktionsrückgang war der niedrigste seit einem Jahr, wobei die Hersteller von Vorleistungsgütern einen soliden Zuwachs erzielten. Das sind Ergebnisse des gemeinsam mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) erstellte HCOB Einkaufsmanagerindex Deutschland (EMI). Der EMI verharrte zwar auch im Mai mit 45,4 Punkten in der Kontraktionszone unter 50. Gegenüber April (42,5) konnte er aber signifikant zulegen und erreichte den zweithöchsten Stand seit fünfzehn Monaten.
Grund für den Anstieg waren vor allem die Auftragseingänge, die den geringsten Rückgang seit zwei Jahren verzeichneten. Dazu trugen in erster Linie die fast stabilen Exportaufträge bei, die wiederum auf eine höhere Nachfrage aus den USA und China zurückzuführen sind. “Insgesamt sind die Unternehmen zuversichtlicher in Hinblick auf künftiges Wachstum. Ob der positive Trend anhält, hängt aber von stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Hier bleibt abzuwarten, wie die weltweiten politischen Weichen für die Unternehmen im Superwahljahr 2024 gestellt werden”, kommentiert BME-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov.
Niedriger Rückgang bei Auftragsbeständen, weiter Abbau bei Beschäftigung
Bei den Auftragsbeständen setzte sich der Abwärtstrend fort, erreichte aber dennoch den niedrigsten Stand seit September 2022. Markanter fiel der Rückgang bei der Beschäftigung aus, der minimal stärker war als im April und sich gleichmäßig auf die drei Teilbereiche Konsum-, Vorleistungs- und Investitionsgüter verteilte. Unternehmen, die Stellen abbauten, begründeten dies mit dem Mangel an Neuaufträgen und Kosteneinsparungen.
Die Deflationsrate der Einkaufspreise ist im Mai leicht gestiegen. Der Kostenrückgang war zwar der zweitschwächste seit Februar 2023, fiel aber dennoch deutlich aus. Grund dafür war der harte Wettbewerb unter den Zulieferern, durch den die Einkäufer Preisnachlässe verhandeln konnten. Die stärkste Reduzierung meldeten erneut die Produzenten von Produktionsgütern.
Die wichtigsten Ergebnisse im Konsumgüterbereich
Die wichtigsten Ergebnisse im Vorleistungsgüterbereich
Die wichtigsten Ergebnisse im Investitionsgüterbereich: