Single Pair Ethernet

Mit Automotive-DNA zum neuen Standard in der Industrie

22. April 2025, 8:22 Uhr | Corinna Puhlmann-Hespen
Ein einheitliches, genormtes Steckgesicht ist wichtig für die Akzeptanz von Singe Pair Ethernet in zahlreichen industriellen Anwendungen.
© Rosenberger

Das Konzept des Single Pair Ethernet stammt ursprünglich aus dem Automobilbereich. Firmen wie Rosenberger treiben nun die industrielle Adaption voran, um die Vorteile von SPE – etwa durchgängige Kommunikation und reduzierte Verkabelung – auch in industrieller Umgebung umfassend nutzbar zu machen.

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Single Pair Ethernet (SPE) hat sich in der Automobilindustrie als leistungsfähiges System für die zuverlässige Vernetzung moderner Fahrzeugarchitekturen etabliert. Rosenberger, einer der weltweit führenden Hersteller von Verbindungstechnik in den Bereichen Hochfrequenz, Fiberoptik und Hochvolt-Technologie, entwickelt seit 2012 miniaturisierte und robuste Steckverbindersysteme wie MTD und HMTD, die speziell auf die Anforderungen dieser Branche zugeschnitten sind. Die hohe mechanische Belastbarkeit, elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) und Zuverlässigkeit dieser Systeme rücken nun zunehmend auch in den Fokus industrieller Anwendungen.

SPE ermöglicht die Vernetzung von Sensoren, Steuergeräten und Kameras in Fahrzeugen und bildet die Grundlage für technologische Entwicklungen wie autonomes Fahren oder hochauflösende Anzeigesysteme. Die Ethernet-basierte Technologie verbindet nahtlos Cloud, Steuergeräte und Sensoren und kann gleichzeitig Energie über Power over Data Line (PoDL) übertragen. Von diesen Eigenschaften können auch viele Anwendungen im industriellen Umfeld profitieren, insbesondere in Umgebungen, die kompakte Bauformen, hohe Datenraten und große Übertragungsdistanzen erfordern.

Forum Single Pair Ethernet am 23.10.2025 in Ludwigsburg

Das Forum Single Pair Ethernet bietet eine anwendungsübergreifende Plattform, um die Technologie ganzheitlich zu verstehen – von der Komponente bis zum System.

Industrieanwendungen stellen dabei besondere Ansprüche an die Verbindungstechnik, wie größere Übertragungsstrecken, erhöhte elektromagnetische Einflüsse sowie extreme Umgebungsbedingungen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde das SPE-Portfolio gezielt weiterentwickelt. Das Ziel der Hersteller ist es, leistungsfähige und normkonforme Produkte für unterschiedliche industrielle Anwendungen bereitzustellen – von der Schaltschrankinstallation bis hin zur Sensor- und Aktor-Vernetzung im Feld.

Dabei spielt auch die Normung eine wichtige Rolle: Ein wesentlicher Schritt für die Etablierung von SPE in der Industrie ist die Weiterentwicklung der Norm IEC 63171-7 zur Edition 2 (ED2). Diese von der Profibus Nutzerorganisation (PNO) initiierte Erweiterung definiert nun erstmals ein einheitliches Steckgesicht für SPE-Anschlüsse in Schaltschrank- und Feldinstallationen. Man will herstellerübergreifenden Interoperabilität sicherstellen, um eine breite Akzeptanz von SPE in zahlreichen Anwendungen zu erreichen. 

Die Weiterentwicklung und Standardisierung von SPE im industriellen Umfeld trägt dazu bei, zuverlässige, kompakte und leistungsfähige Netzwerkarchitekturen zu schaffen. Die Übertragung bewährter Konzepte aus dem Automobilbereich auf industrielle Anwendungsgebiete eröffnet neue Möglichkeiten für die Digitalisierung und Automatisierung – insbesondere im industriellen IoT. 

Die Normung des Steckverbinders ist die Grundlage für eine breite industrielle Anwendung von Single Pair Ethernet

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