SKEDD-Kontakte sind eine Weiterentwicklung der Einpresstechnik und stellen keine speziellen Anforderungen an die Leiterplatte. Die Kontaktzone besteht aus zwei federnden und leicht nach außen gebogenen Kontaktschenkeln, die sich an die durchkontaktierten Bohrlöcher anpassen. Beim Einstecken des Kontaktes in die Bohrung werden die Kontaktschenkel zusammengedrückt und sorgen so für eine sichere mechanische und elektrische Verbindung. Seitliche Spreizniete am Steckverbinder erhöhen die mechanische Stabilität. Die Verriegelung ist für Standardleiterplatten mit einer Stärke von 1,6 mm ausgelegt und verträgt bis zu 25 Steckzyklen (Bild 2).
Über die geforderten Zulassungs- und Qualifizierungsprüfungen hinaus erfüllen die SKEDD-Direktsteckverbinder von Phoenix Contact erhöhte Anforderungen an die mechanische und elektrische Sicherheit. Die Serien SDDC 1,5 und SDC 2,5 sind beispielsweise nach DIN EN 60335-1 (Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke) für spezielle Brandschutzanforderungen qualifiziert. Unter diese Norm fallen Haushaltsgeräte wie Geschirrspüler, Waschmaschinen und tragbare Küchengeräte, Antriebe für Markisen und Jalousien, Heizungen, Klimaanlagen sowie Wärme- und Umwälzpumpen im privaten und gewerblichen Bereich. Zwei Prüfungen weisen die Tauglichkeit der elektrischen Komponenten beziehungsweise des verwendeten Isoliermaterials Polyamid nach. Zunächst wirkt ein Glühdraht mit einer Temperatur von +850 °C für dreißig Sekunden auf das Material ein. Die Prüfung der Glühdraht-Entflammbarkeitszahl (GWFI, Glow-Wire Flammability Index) gilt als bestanden, wenn die Prüfplatte weniger als dreißig Sekunden nach Entfernen des Glühdrahts nachbrennt. Die zweite Prüfung weist die Glühdraht-Entzündungstemperatur (GWIT, Glow-Wire Ignition Temperature) nach. Dazu wird ein Glühdraht mit einer Temperatur von +775 °C an die zu prüfende Kunststoffplatte gehalten. Das Material darf kurz entflammen, und zwar weniger als fünf Sekunden, sich jedoch nicht entzünden. Die einreihigen Steckverbinder SDC 2,5 sind zudem nach DIN EN 61373 (Bahnanwendungen – Betriebsmittel von Schienenfahrzeugen – Prüfungen für Schwingungen und Schock) für Leiterplatten mit HAL-Oberfläche (Hot Air Levelling, Oberflächenschutz) qualifiziert und freigegeben. Diese Norm stellt hohe Ansprüche an die Schwingungs- und Stoßsicherheit der in Zügen eingesetzten Geräte und Komponenten. Die Steckverbinder wurden dazu unter anderem 15 Stunden (je fünf Stunden pro Raumachse) rauschförmigen Schwingungen mit einer Frequenz von 1 Hz bis 150 Hz und einer effektiven Beschleunigung von bis zu 5,72 m/s² ausgesetzt. Die Dauer einer Kontaktunterbrechung darf unter diesen Umständen 1 µs nicht überschreiten.