Sich aus den zahlreichen Vorträgen einzelne herauszunehmen und auf diese ausführlicher einzugehen bedeutet nicht, dass die übrigen weniger interessant waren.
Ein Beitrag befasste sich mit Rund- und Rechtecksteckverbindern im Einzelnen (Bild). Referent war dabei Michael Burger von Amphenol Tuchel Electronics. Seiner Überzeugung nach haben beide Steckerbauformen konzeptbedingt ihre unbestreitbaren Vorzüge und Schwachstellen. Und diese beginnen bereits bei der äußeren Form des Steckergehäuses. Rechteckgehäuse beispielsweise verfügen über die bessere Raumausnutzung mit der Konsequenz, dass ausgehend von einem definierten Steckerfeld mehr Kontakte untergebracht werden können als bei einem Rundstecker. Andererseits gibt es Einsatzfälle, bei denen Kabelstecker durch eine runde Bohrung geführt werden müssen. Der Rundsteckverbinder hat hier zweifellos Vorteile. Das Verbindungsteil ist über seinen gesamten Umfang hinweg gleich stabil, und zwar sowohl hinsichtlich der mechanischen als auch der elektrischen Eigenschaften. Und die runde Bauform wirkt zusätzlich versteifend. Ein Rundstecker kann zudem einfacher abgedichtet werden als ein Rechteckt-Typ: Ein O-Ring in einer am Gehäuse angebrachten Nut sowie eine passable Oberfläche am Gegenstück reichen für eine wirksame Abdichtung meist schon aus, während ein Rechteck-Steckverbinder sich weniger homogen abdichten lässt. Die Abdichtungs-Verhältnisse an den Eckenradien beispielsweise sind auf den kurzen Steckerseiten definitiv anders als jene auf den langen Steckerseiten.
Beide Steckerbauformen gibt es aktuell als Leistungs- und Signalsteckverbinder sowie auch als Hybridlösung. Letztere setzt allerdings eine Modularisierung des Steckverbinders voraus, die sich bei der runden Bauform weniger gut lösen lässt als bei der rechteckigen Bauform. Hybride Lösungen können heutzutage nicht nur Hochstromverbindungen, sondern zum Beispiel auch Druckluftanschlüsse oder auch Netzwerkverbindungen aufnehmen. Blindmodule innerhalb des Steckergehäuses vereinfachen die spätere Nachrüstung des Steckers, ohne dass dieser dazu geräteseitig ausgebaut werden muss. Der Referent präsentierte den Zuhörern passend dazu auch viele konkrete Beispiele.