Produktion: Der saisonbereinigte Teilindex Produktion notierte auch im November komfortabel über der Referenzlinie von 50,0 Punkten, womit sich der starke Wachstumskurs fortsetzte. Allerdings gab dieser nach dem annähernden Zehn-Jahreshoch im Vormonat leicht auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten nach. Das lag vor allem am Rückgang im Konsumgüterbereich, der vom Lockdown und den Schließungen im Gast- und Freizeitgewerbe besonders hart betroffen war.
Auftragseingang insgesamt: Deutschlands Hersteller konnten erneut ein kräftiges Plus im Auftragseingang verbuchen, wenngleich sich die Steigerungsrate vom Rekordhoch im Oktober leicht abschwächte und den Teilindex damit auf den niedrigsten Wert seit drei Monaten absacken ließ.
Auftragseingang Export: Das Verarbeitende Gewerbe profitierte auch im November wieder maßgeblich vom starken Exportgeschäft. Zahlreiche Umfrage-Teilnehmer gaben an, vor allem von Kunden aus Europa und aus Asien (und hier besonders China) mehr Neuaufträge bekommen zu haben. Die Zuwachsrate ging auf ein Drei-Monatstief zurück, blieb aber im historischen Vergleich dennoch stark.
Beschäftigung: Auch im November ging die Beschäftigung in der Industrie zurück. Viele der Befragten verwiesen in diesem Zusammenhang auf die nach wie vor geringe Auslastung in ihren Unternehmen seit Beginn der Pandemie sowie Kosteneinsparungen. Immerhin verlangsamte sich der Stellenabbau den vierten Monat in Folge und fiel so gering aus wie seit Juni 2019.
Einkaufspreise: Der Kostendruck in der Industrie nahm im November weiter zu. So kletterte die Inflationsrate der Einkaufspreise auf den höchsten Stand seit Februar 2019. Laut Umfrage-Teilnehmern hoben viele Zulieferer aufgrund der stärkeren Nachfrage ihre Preise an, zudem verteuerten sich die Rohstoffpreise. Zu den als teurer gemeldeten Produkten gehörten eine Reihe von Metallen (insbesondere Stahl), Chemikalien sowie Elektronik und Verpackungsmaterialien.
Verkaufspreise: Höhere Einkaufspreise bedeutete für viele Hersteller, ihre Verkaufspreise entsprechend anzuheben. Die zweite Steigerung in Folge beschleunigte sich leicht gegenüber dem Vormonat auf den höchsten Wert seit Mai 2019. Der Zuwachs fiel insgesamt aber moderat aus und milder als bei den Kosten, denn einige Unternehmen berichteten, dass der starke Wettbewerb um Neuaufträge die Preismacht nach wie vor limitiert.
Geschäftserwartungen: Nach der kleinen Delle im Oktober verbesserten sich die Geschäftsaussichten im November wieder merklich. Mehr noch, der dazugehörige Teilindex kletterte auf den zweithöchsten Wert seit Beginn der Datenaufzeichnung im Juli 2012. Die jüngsten positiven Nachrichten im Zusammenhang mit der Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes gegen das Coronavirus haben dem ohnehin schon großen Optimismus weiteren Auftrieb verliehen.
Über den EMI: Der IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) gibt einen allgemeinen Überblick über die konjunkturelle Lage in der deutschen Industrie. Er ist eine Momentaufnahme der Geschäftssituation im Verarbeitenden Gewerbe – errechnet aus den Teilindizes für Auftragseingang, Produktion, Beschäftigung, Lieferzeiten und Vormaterialbeständen. Der Index erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft des BME. Er wird vom Anbieter von Unternehmens-, Finanz- und Wirtschaftsinformationen IHS Markit mit Hauptsitz in London erstellt und beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (Markit U.S.-PMI).