»Der Mittelstand steht unter Druck«
Andreas Mangler, Director Strategic Marketing von Rutronik
Das Jahr 2023 stand für uns im Zeichen unseres 50-jährigen Jubiläums – Jahre, in denen wir kontinuierlich, nachhaltig und gesund gewachsen sind und auf einige Meilensteine zurückblicken können. Diesen Weg haben wir konsequent fortgesetzt und uns im Sinne unserer Kunden weiterentwickelt. So wandeln wir uns zum Systemanbieter, wobei die Broadline-Distribution unsere Basis ist und bleibt. Dadurch können wir unsere Kunden als starker Partner noch besser unterstützen und beispielsweise durch unsere Evaluierungs- bzw. Entwickler-Boards von Rutronik System Solutions die Vorentwicklungsphase von Applikationen beschleunigen und so letztendlich die Time to Market verkürzen. Hier steht zum Beispiel ein neues Proof-of-Concept-Board (RAB4) in den Startlöchern, mit dem man schnell die Performance der Echtzeitkinematik (Realtime-Kinematik – RTK) in der mobilen Applikation testen kann. Die Echtzeitkinematik ist eine Technik zur Erhöhung der Genauigkeit von GNSS-Positionen mithilfe einer festen Basisstation, die Korrekturdaten an einen sich bewegenden Empfänger sendet. Ein direkter Genauigkeitsvergleich zu bisherigen GPS-basierten Systemen ist damit sehr einfach möglich.
Zudem haben wir mit Rutronik IT Electronics eine neue Initiative gegründet, mit der wir ein umfangreiches Produktportfolio an PC-Komponenten und Komplettsystemen anbieten, die für den Bau von Business- oder Gaming-PCs bis hin zu kompletten Servern oder Datacentern benötigt werden. Dieses neue Geschäftsfeld ist eng mit Rutronik Embedded verknüpft, sodass wir die ideale, kundenspezifische Lösung anbieten können. 2023 war aber auch geprägt von immensen Herausforderungen. Die Verunsicherung in der Wirtschaft ist gewaltig, und Investitionen werden verschoben. Die Belastungen durch geopolitische Krisen, die schwache Weltwirtschaft, die hohe Inflation, der Zinsanstieg und die hohen Energiepreise sind immens. Dies führt dazu, dass unser Auftragseingang rückläufig war und ist. Dennoch ist es uns gelungen, dass sich unser Umsatzniveau auf einem ähnlichen Niveau wie im Geschäftsjahr 2022 bewegt.
Die Verunsicherung ist überall spürbar, sodass Investitionen verschoben oder sogar ganz gestrichen werden. Insbesondere der Mittelstand, für den wir ein wichtiger Partner sind, steht stark unter Druck. Viele Unternehmen haben zudem einen hohen Lagerbestand aufgebaut, den sie jetzt reduzieren. Das führt zu einem Rückgang von Neuaufträgen, der sich aus unserer Sicht auch in Q1 und Q2 fortsetzen wird. Es wird darauf ankommen, ob aus der Vergangenheit gelernt worden ist und frühzeitig Bestellungen getätigt werden, damit auch nach der aktuellen Phase ein kontinuierlicher Warenverkehrsfluss zustande kommt.«