Auf Auftragsboom folgt Katerstimmung

6. März 2024, 9 Bilder
© DigiKey

»Beschaffung für alte Designs verlagert sich auf Entwicklung neuer«

Hermann Reiter, Senior Director, EMEA Supplier Business Development, DigiKey

»Im Jahr 2023 hat DigiKey über 1,7 Millionen neue Teile und 450 neue Lieferanten in unserem Unternehmen eingeführt. Ein Blick auf die Auftragshistorie zeigt, dass sich die Designaktivitäten von der Beschaffung alter Designs auf die Entwicklung neuer Designs verlagern, was uns sehr freut und ein gutes Zeichen für die gesamte Branche ist.

DigiKey hat in diesem Jahr auch eine Vielzahl neuer Produkteinführungen in allen Branchen unterstützt, von der Automobilindustrie bis zur Medizintechnik, von der Industrieautomation bis zu Konsumgütern und allem, was dazwischen liegt, was das Geschäft in allen Bereichen ankurbelt. Wir freuen uns und erwarten, dass diese Innovation und dieses Wachstum auch im Jahr 2024 anhalten werden.

Die Halbleiter- und Mikrochipindustrie war aufgrund der Pandemie, der Unterbrechung der Lieferkette und der sich ändernden Verbrauchernachfrage Schwankungen ausgesetzt. Die weltweite Chip-Knappheit führte zu einer Neubewertung der Branchenpraktiken. Trotz der Herausforderungen ist die Branche widerstandsfähig, und es wird erwartet, dass der globale Halbleitermarkt bis 2027 rund 730 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Die Knappheit wurde durch die gestiegene Nachfrage nach Elektronik, Unterbrechungen der Lieferkette und die kapitalintensive Halbleiterfertigung verursacht.

Zu den aktuellen Trends gehören steigende Zinssätze, hohe Inflation, geringeres Verbrauchervertrauen und Rückgänge an den Aktienmärkten, die zu einem Rückgang der Marktkapitalisierung führen. Politische Konflikte und geopolitische Spannungen führen ebenfalls zu Unsicherheiten, die das Angebot einschränken könnten.

Als Reaktion darauf haben die Europäische Union und die USA den European Chips Act und den U.S. CHIPS for America Act eingeführt, um ihre heimischen Mikrochip-Produktionskapazitäten zu erhöhen. Zwischen 2020 und 2023 kam es zu Versorgungsunterbrechungen, aber aufgrund der wachsenden Fab-Kapazitäten werden Verbesserungen erwartet. Die Probleme in der Lieferkette bleiben jedoch bestehen, da die Nachfrage weiter steigt. Der Nachfragerückgang nach der Pandemie führte zu einem Überangebot an NAND- und DRAM-Speicherchips, was zu einem Konjunkturrückgang und Betriebsverlusten bei Unternehmen wie Samsung und SK Hynix führte.«