Digi-Keys Standortstrategie

Der Stolz des Nordens

25. November 2019, 14:58 Uhr |
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Offener Handel statt Protektionismus

Die aktuellen weltwirtschaftlichen Turbulenzen betrachtet Doherty recht gelassen: »Als Unternehmen im Privatbesitz sind wir nicht dem permanenten Druck ausgesetzt, durch kurzfristige Maßnahmen Investoren und Aktionäre zufrieden stellen zu müssen.« Angesichts eines sehr linearen Wachstums beim Handelsvolumen, könne sich Digi-Key Schwankungen beim Ertrag problemlos leisten – solange es langfristig aufwärts gehe. Angesprochen auf die protektionistische Handels- und Wirtschaftspolitik der US-Regierung findet Doherty allerdings deutliche Worte: »Das bereitet uns schon Kopfschmerzen – wir sind klare Verfechter eines möglichst offenen Handels.« Beim Thema Bauteileknappheit, das die Lieferketten in der jüngeren Vergangenheit ordentlich unter Druck gesetzt hatte, sieht Doherty eine deutliche Verbesserung der Liefersituation. Eine gewisse Nervosität sei aber immer noch spürbar: »Es gibt da auch eine emotionale Komponente, die mitunter zu Panikkäufen führt, obwohl diese objektiv betrachtet eigentlich nicht nötig wären.«

Der starke Wettbewerb zwischen den Distributoren sorgt allerdings für einen hohen Innovationsdruck. Auch B2C-Giganten wie Amazon haben laut Doherty einen großen Einfluss auf die Ansprüche der Kunden: Diese erwarteten nun einen vergleichbaren Komfort auch bei der Bauteilebestellung. Digi-Key hat deshalb das sogenannte „DK+“-Projekt gestartet, um den gestiegenen Ansprüchen gerecht zu werden. Konkret gehören dazu etwa die Erweiterung des Angebots durch zusätzliche Produktkategorien u.a. für Automatisierung und IoT-Lösungen. Zudem soll die Nutzung der Webseite stärker personalisiert sowie beispielsweise eine Sprachsteuerung eingesetzt werden. Damit fühlt man sich im Norden gut gerüstet für die Zukunft.

Auch die eingangs erwähnte Geschichte vom Reporter der Washington Post hat noch eine dazu passende Wendung genommen: Der Journalist nahm eine Einladung der empörten Einwohner von Red Lake Falls an und war nach dem Besuch von der Stadt so angetan, dass er sogar vor drei Jahren mit seiner Familie von Washington dorthin gezogen ist.


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