Eine wesentliche Rolle in Ihrer Kommunikation spielte in den letzten 12 Monaten das Thema “IoT”. Wie positioniert sich Arrow in diesem Segment?
Gemeinsam mit „Arrow Enterprise Computing Solutions“, über die unter anderem IT-Infrastruktur und Big Data ins Spiel kommen, ist Arrow in der Lage, IoT ganzheitlich zu betrachten. Das heißt, wir decken die komplette Wertschöpfung eines IoT-Systems ab aus vollständiger Komponentensicht von Sensoren, Konnektivität bis zur Board-Ebene. Aus dem Bereich OCS kommen unter anderem Embedded Computing, Gateways, Hardware Security und Betriebssysteme hinzu.
Das alles können wir über alle Bereiche zur Verfügung stellen und forcieren auch zunehmend die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen. Wir haben dazu im letzten Jahr über die Business-Unit-Grenzen hinaus eine sehr erfolgreiche Seminarreihe aufgesetzt. Im Mittelpunkt standen nicht nur die benötigten Technologien, sondern auch Expertise wie neue Standards und die Entwicklung neuer Designs. Diese „IoT im Fokus“-Tour wurde in Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Atmel, Dell, Eurotech, Freescale, Intel, Microsoft, NXP, Qualcomm, Silicon Labs, STMicroelectronics, Texas Instruments und IBM durchgeführt.
Gibt es Schnitttstellen-Funktionen zwischen den Business Units ECS, OCS und Components?
Als zentrale Funktion haben wir einen „Head of IoT Sales“ mit Sitz in den USA. Aber im täglichen Business sind wir alle in einem Konzern, und wir können aus den anderen Bereichen Leistungen bei Bedarf hinzuziehen. Die Vertiebsleute wissen, dass sie nicht nur innerhalb der Components-Einheit, sondern auch bei OCS und ECS die Kompetenzen hinzuziehen können, wenn es die Anforderung des Kunden erfordert.
IoT ist ein attraktives Marktsegment für alle Business Units, und daher nutzen wir diesen Hebel, über die einzelnen Bereiche hinweg zusammenzuarbeiten. Hier entstehen attraktive Geschäftspotenziale mit neuen Kunden, aber auch bestehende Kunden nutzen die Möglichkeiten, die durch die Cloud Connectivity mitgebracht werden. Dementsprechend bieten wir mit dem Leistungsportfolio ein Kompetenzspektrum für das komplette IoT-Eco-System, und wir schulen unsere Systemexperten auch entsprechend. Gepaart mit unseren zahlreichen Systems-on-Modules ist das ein attraktives Angebot.
Die Entwicklung von Boards und Entwicklungs-Kits gehört seit Jahren zur Parade-Disziplin von Arrow – im Zuge der IoT-Strategie gab es zahlreiche Neuentwicklungen. Sind das alles Eigenentwicklungen?
Wir entwickeln entweder selbst oder mit Herstellern als Technologiepartnern, wie z.B. das Dragon Board mit Qualcomm und das Aris Board, das wir auf Basis des „Renesas Synergy“ mit einem italienischen Entwicklungspartner entwickelt haben. Wir haben technische Spezialisten in den einzelnen Technologiegebieten, Analog, Power, Embedded und Connectivity und Sensorik, die aus unserem Portfolio geeignete Systemlösungen zusammenführen. Hier kommt auch wieder unser großer Mehrwert zum Tragen: die Kombination von Halbleiter und Pemco inklusive Software-Expertise.
Haben Sie für die Board-Entwicklung feste Systempartner?
Nein, das ist kein geschlossenes System, wir suchen uns die richtigen Partner für die entsprechenden Aufgaben. In Europa, beispielsweise Deutschland, Italien und Israel, gibt es viele Firmen, die uns in die Lage versetzen, das gut zu tun. Das ist ja auch die Aufgabe eines Distributors: den Kunden mit den richtigen Technologiepartnern in Verbindung bringen.
Was hat Arrow an weiteren Entwicklungstools in Planung, und was erwartet Besucher bei Arrow auf der electronica?
Aktuell haben wir gerade ein neues IoT-Board fertiggestellt, das auf eine Anbindung über größere Distanzen bis zu 20 km mit LoRa abzielt. Es heißt „Lion LoRa IoT Edge Node Board“, und wir werden es in Kürze detaillierter vorstellen. Auf der electronica werden wir uns in diesem Jahr auf unser Angebot im Bereich IoT, aber auch auf unsere digitalen Services konzentrieren.