Interview mit Mark Larson, Digi-Key

»Wir sind dem Mitbewerb mehrere Schritte voraus«

10. Dezember 2014, 13:54 Uhr | Karin Zühlke
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Digi-Keys Hybrid-Modell

Sie erklärten in unserem letzten Interview, Digi-Key wolle mit der Strategie »Prototype-to-Production« die Lücke zwischen Katalogdistribution und Volumendistribution füllen bzw. schließen. Haben die Kunden in Europa Ihr Modell angenommen?
Die schnelle Antwort lautet »Ja!« Digi-Keys Hybrid-Modell hat in Europa wirklich eingeschlagen! Die Kunden sind sehr angetan davon, dass wir wirklich sofort High-Mix-, Low-Volumen-Bestellungen für die Produktion liefern können. Wir haben also nicht nur eine Million Bauteile auf Lager, sondern bieten auch die entsprechende Bestandstiefe bei vielen Bauteilen. Das bietet den Kunden den Vorteil, dass er ad hoc Produkte bestellen kann, ohne Langzeitverpflichtungen eingehen zu müssen, wenn er nicht weiß, ob die Bedarfe plötzlich zu- oder abnehmen. Auf der anderen Seite bekommt der Kunde von uns aber auch einzelne Teillieferungen, wenn er das benötigt oder Zusatzservices, wie Cut-Tape oder Reel-Services. 

Wie hoch ist der Anteil des Produktionsgeschäftes global und in Europa?
Ich gehe davon aus, dass Digi-Keys Production Business insgesamt mehr als 600 Mio. Euro weltweit ausmacht. In Europa dürften wir uns etwa um 100 Mio. Euro bewegen. Bedenken Sie aber bitte, dass wir in Europa diese Strategie erst seit etwas mehr als ein Jahr verfolgen. 

Digi-Key war Pionier beim Produktionsgeschäft für die Katalogdistribution. Inzwischen sind fast alle Mitbewerber auf diesen Zug aufgesprungen. Wird Digi-Key seinen Vorsprung halten können?
Ich glaube, Digi-Key ist dem Mitbewerb einen oder mehr Schritte voraus. Es ist einfach, dem Kunden zu erzählen, man sei jetzt auch im Produktionsgeschäft tätig. Aber dazu muss man erst einmal unter Beweis stellen, dass man tatsächlich die erforderliche Infrastruktur dafür hat. Digi-Key hat bereits vor über 10 Jahren damit begonnen, eine entsprechende Infrastruktur für Produktionskunden aufzubauen. Wir sind überzeugt davon, dass unsere kundenspezifische Bestands-Software eine der besten weltweit ist. Sie unterstützt Terminbestellungen, Just-in-time Lieferungen, meldet PCNs, etc. Daneben möchte ich einmal mehr die Stärke unseres Lagerbestandes hervorheben, das die Anforderungen von einigen hunderttausend Einkäufern weltweit abbildet. Ein anderer Distributor mag eine dieser Stärken für sich in Anspruch nehmen können, aber nur wir bieten alles auf einmal. Übrigens scheitern nicht nur andere Katalogdistributoren dabei, es uns gleich zu tun, sondern laut Kunden-meinungen schneiden wir auch im Vergleich mit einigen Volumendistributoren bestens ab. Nicht zuletzt unser Umsatzwachstum in Deutschland und Europa spricht Bände . . . 

Hermann Reiter, Ihr Sales Director für Zentral- und Osteuropa, erklärte mir gegenüber in einem Gespräch, »Wir verfolgen das Ziel ‚easy do to business with us‘ zu sein«. Was macht Digi-Key so unkompliziert?
Mit wenigen Worten ist es Hermann Reiter gelungen, unser Ziel genau den Punkt zu bringen. Die Einkäufer sind im Einkaufsprozess für den Entwicklungsbedarf und die Produktion einem enormen Druck ausgesetzt. Digi-Keys Geschäftsmodell hat einzigartige Stärken, die auch die Arbeit der Einkäufer einfacher machen: Neben dem umfassenden Sortiment bieten wir zum Beispiel ein BOM-(Bill-of-Material)-Tool, das es einfach macht, Produkte anhand von Verfügbarkeit und Preis-informationen zu selektieren und damit den Einkaufsprozess zu automatisieren.

 

 

 


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