In der Debatte über zu viele Diesel-Abgase in Städten hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer Zweifel an der Vergleichbarkeit von Messmethoden in Europa angemeldet.
Die in der EU vereinbarten Grenzwerte seien natürlich einzuhalten, machte der CSU-Politiker in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe deutlich. Er habe aber Zweifel, «ob in Madrid, Brüssel, Marseille oder Rom die Schadstoffbelastung genauso exakt gemessen wird wie in deutschen Städten». Er wolle sich etwa auch in Brüssel umsehen, wo Messstationen auf dem Weg zum EU-Kommissionsgebäude und zum Europäischen Parlament stehen und welche Werte sie zutage fördern.
Scheuers Parlamentarischer Staatssekretär Steffen Bilger hatte bereits die Standorte einzelner Messstationen in Frage gestellt. «Zumindest für die Zukunft muss gelten: Neue Messstellen sollten objektive Werte ermitteln und nicht die schlechtestmöglichen», sagte er der Bild-Zeitung. Das Bundesumweltministerium wies die Bedenken zurück. In Deutschland wurde der Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) nach Daten des Umweltbundesamts im vergangenen noch in rund 70 Kommunen überschritten. Im Jahr zuvor waren es 90 Städte gewesen.