Symposium: LIN-Entwicklungen zwischen Qualitätsanforderung und Kostendruck

Vom Conformance-Test zum LIN-Baukasten #####

8. Mai 2008, 17:40 Uhr | Gavin C. Rogers
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Vom Conformance-Test zum LIN-Baukasten

Zu den wichtigsten Verbesserungen von LIN 2.1 zählen neben Fehlerbereinigungen und der Präzisierung von unklaren Detailfragen auch Funktionserweiterungen für Event-Triggered Frames, die Slave-Identifikation und -Konfiguration sowie die Diagnose.

Angesichts von bis zu 70 LIN-Knoten in einem Fahrzeug gewinnen effiziente Teststrategien für die LIN-Conformance-Tests erheblich an Bedeutung. Diese verifizieren, ob der Prüfling die entsprechende Protokollspezifikation einhält und dienen als Basis für die Akkreditierung. Da LIN-Netze nach dem Master-Slave-Prinzip arbeiten, ist die Protokollkonformität des Masters von zentraler Bedeutung. Die LIN-Conformance-Tests sind für die verschiedenen OSI-Layer spezifiziert: Physical Layer, Data Link Layer und Network Management sowie Node Configuration. Die Application Layer Tests sind von OEMs und Zulieferern selbst zu spezifizieren.

Mögliche Teststrategien

Zur methodischen Umsetzung von Conformance Tests eignen sich am besten „Black-Box-Tests“, die zum Stimulieren und Verifizieren ausschließlich externe Schnittstellen heranziehen. Demgegenüber ist ein „White-Box-Test“ stets mit einem Eingriff in die Interna des Steuergeräts verbunden. Da ein LIN-Master-Steuergerät über seine externen Schnittstellen nur wenige Stimulationsmöglichkeiten anbietet, beispielsweise über CAN, ist der „Gray-Box-Test“, in dem beide Testmethoden kombiniert werden, derzeit die gebräuchlichste Methode für LIN-Master-Conformance-Tests.

Ein konkreter Testfall beim Entwicklungs- und Testtool CANoe.LIN (Bild 2) von Vector Informatik [1] besteht aus Konfiguration und Initialisierung von Testsystem und zu testendem Steuergerät sowie anschließender Stimulation und Verifikation. Slave-Conformance-Tests sind nahezu vollständig als Black-Box-Tests implementiert, Master-Conformance-Tests hingegen in der Gray-Box-Variante. Zusammen mit einer auf das Master-Steuergerät zu ladenden Testapplikation liefert Vector ein spezielles Test LIN Description File (LDF) aus. Zur Verifikation nutzt CANoe.LIN den LIN-Bus. Werden die LIN-2.1-Conformance-Test-Spezifikationen durch das LIN-Konsortium [2] wie geplant im zweiten Quartal 2008 veröffentlicht, unterstützt Vector mit CANoe. LIN 7.0 SP5 bereits im dritten Quartal LIN-2.1-Slave-Tests. Im vierten Quartal folgt dann der LIN 2.1 Master Test in CANoe.LIN Release 7.1.

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Bild 2. LIN-2.0-Konformitätstests realisiert CANoe.LIN mit dem Slave-Conformance-Test-Modul. Auf einfache Weise können Konformitätstests direkt in eigene Testkonfigurationen integriert werden. (Bildquellen 2 bis 4: Vector Informatik)

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  2. Internet-Links
  3. Treiberschnittstelle mit Testservices
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