Im Server-Bereich wurden parallele Architekturen bereits seit den 80er-Jahren erfolgreich eingesetzt, z.B. im Cray-2 von 1986. Etablierte und erfolgreiche Software-Techniken aus diesem Bereich werden daher mittlerweile auch hinsichtlich ihrer Tauglichkeit für eingebettete Systeme untersucht. Zu diesen Techniken zählt auch Software-Virtualisierung, deren Ursprünge bis zur IBM-S/360-67-Mainframe-Serie aus den 60er-Jahren zurückzuverfolgen sind.
Die Entwicklung von eingebetteten Systemen auf Multi-Core-Basis könnte damit auf fundierte Erfahrungen aus der Entwicklung von effizienten Software-Schichten zur Abstraktion von der physischen Hardware (Hypervisoren) und Mechanismen zur Isolation zurückgreifen. In Verbindung mit Multi-Core-Prozessoren bietet sich damit das Potential zur Erhöhung der Funktionsdichte bei geringerem Platz-, Gewichts- und Energieverbrauch. Eine zertifizierbare Nutzung mehrerer Rechenkerne in sicherheitskritischen, eingebetteten Systemen stellt daher einen signifikanten Wettbewerbsvorteil dar (Bild 1).