Das ABplus-Steuergerät von Bosch unterstützt alle Funktionen der passiven Sicherheit: Zusätzlich zur Frontal-, Seiten-, und Heckaufpralldetektion zählen dazu auch die Überrollsensierung und der Fußgängerschutz. Auch die Inertialsensoren zur Fahrstabilitätskontrolle des ESP-Systems werden in das Airbag-Steuergerät integriert. Diese Sensoren sind heute üblicherweise in einem eigenen Sensorcluster verbaut, das idealerweise in der Nähe des Fahrzeugschwerpunktes positioniert ist, also auch in der Nähe des Airbag-Steuergerätes. Durch die Integration der ESP-Sensoren in das Airbag-Steuergerät kann ein Sensorcluster als eigenständige Komponente eingespart werden.
Die Beschleunigungs- und Drehratendaten der Sensoren werden – wie heute vom Sensorcluster – über eine CAN-Schnittstelle an das ESP-Steuergerät übermittelt (Bild 2). Im ESP-Steuergerät werden die Daten zusammen mit weiteren Informationen des aktiven Sicherheitssystems ausgewertet und verwendet, um z.B. in kritischen Situationen ein Schleudern des Fahrzeugs zu verhindern.
Ist die Schnittstelle zwischen passivem und aktivem Sicherheitssystem einmal etabliert, können zusätzliche Funktionen durch Vernetzung der beiden Systeme mit reduziertem Aufwand für das Netzwerk realisiert werden. Bosch spricht von CAPS-Funktionen (CAPS = Combined Active Passive Safety), bei denen Mess- oder Kenngrößen u.a. aus dem ESP-System auch im Airbag-System mitgenutzt werden. ABplus ist in verschiedenen Ausbaustufen verfügbar.
Neben der Standardvariante ABplus mit integrierten ESP-Sensoren bietet ABplus-roll einen zusätzlichen Sensor für die Überrollsensierung und Unterstützung der Überrollvermeidung. Die Ausbaustufe ABplus-6D enthält einen kompletten Satz Drehraten- und Beschleunigungssensoren für alle drei Raumrichtungen. Hiermit können zusätzliche Funktionen der Fahrwerkskontrolle realisiert werden, z.B. die Ansteuerung aktiver Dämpfer.