AUTOSAR: Das Standard-Modell

24. Mai 2007, 11:45 Uhr | Renate Stücka und Rick Boldt
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

AUTOSAR: Das Standard-Modell

Die Kombination aus UML (Unified Modeling Language) und SysML (Systems Modeling Language), ergänzt um ein AUTOSAR-spezifisches Profil, erfüllt alle Anforderungen mit Hilfe der folgenden Diagramme:

  • das Systems-Diagramm erfasst das gesamte AUTOSAR- System,
  • das Software-Component- Diagramm legt die Softwarearchitektur fest,
  • das Internal-Behavior-Diagramm spezifiziert die Schnittstelle zwischen dem AUTOSAR-System und dem standardisierten RTE, in dem das System laufen soll,
  • das ECU-Diagram definiert die Typen von Steuergeräten und ihre Kommunikationsschnittstellen sowie
  • das Topology-Diagramm, das die physikalische Topologie oder die physikalische Architektur des Systems einschließlich aller ECUs im Fahrzeug und ihrer Verschaltung bestimmt.

Anhand einer Steuerung für elektrische Fensterheber sei im Folgenden dargestellt, wie die Entwicklung eines AUTOSAR- konformen Systems mit Hilfe dieser spezifischen Diagramme unterstützt wird.

Im ersten Schritt gilt es, die funktionale Perspektive mit Hilfe des Software- Component- Diagramms darzustellen (siehe Bild 2). In diesem Diagramm lässt sich die individuelle Softwarearchitektur der funktionalen Perspektive gleichzeitig mit der Kommunikation über den VFB darstellen. Die Kommunikation wird mit Hilfe spezifischer Ableitungen der bekannten UML-Ports definiert: Server-Port, Client- Port, Sender-Port und Receiver- Port. Ein Server-Port liefert Daten, die ein Client- Port angefordert hat, und ein Sender-Port liefert Daten, die ein Receiver-Port verarbeitet.

Zunächst sei das Subsystem Fensterheber mit dem Namen »PowerWindow« definiert, wie in Bild 2 dargestellt. Anschließend werden die »atomaren« Softwarekomponenten definiert, welche Funktionsgruppen darstellen, die auf demselben Steuergerät laufen. In diesem Beispiel sind dies: ein »MainController«, auf dem die ganze Kontrolllogik zentralisiert wird, und vier Instanzen vom Typ »Window- Controller«, für jedes Fenster eine: »FRWnd:WindowController «, »RRWnd:Window- Controller«, »RLWnd:WindowController « und »FLWnd: WindowController«.

Im nächsten Schritt geht es um die Schnittstellen zwischen diesen SW-Cs. Die benötigte Bandbreite soll so gering wie nötig sein, und der Informationsfluss läuft ausschließlich vom »Main- Controller« zu den vier »WindowControllers «. Dazu erhält der MainController vier Senderports, und jeder WindowController einen Receiverport. Eine Verbindungslinie beschreibt, welcher Senderport Informationen an welchen Receiverport sendet. Darüber hinaus wird nun auch festgelegt, welche Datenelemente auf jedem Kommunikationskanal zu übermitteln sind.

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Bild 2. Die AUTOSAR-Softwarekomponenten der Fensterhebersteuerung

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