Höhere Kapazität ermöglicht leistungsfähige Video-Applikationen

Neue Übertragungsmechanismen für MOST

4. November 2008, 14:57 Uhr | Jürgen Baumgartner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

DTCP

Wie schon mit MOST25 kann die Applikation auch bei MOST150 kopiergeschützte Kanäle zur Übertragung von DVD- oder Blu-Ray-Inhalten nutzen. Dies ist sowohl für synchrone, als auch für isochrone und paketorientierte Kanäle möglich. Hierzu muss eine Technologie namens DTCP (Digital Transmission Content Protection) verwendet werden.

DTCP erfordert von Quellen und Senken eine gegenseitige Authentifizierung (AKE = Authentication and Key Exchange). Zusätzlich müssen die multimedialen Ströme vor dem Versand über ein digitales Netzwerk vom Quellengerät verschlüsselt werden. Die Senke muss im Gegenzug in der Lage sein, den digitalen Inhalt zu entschlüsseln.

Die Verschlüsselung der Audio- bzw. Video-Daten erfolgt bei MOST außerhalb des Netzwerk-Interface-Controllers. Hintergrund hierfür ist eine rein ökonomische Überlegung: Würden die Schaltungsteile (Hardware bzw. Software), die für AKE und die Ver- bzw. Entschlüsselung notwendig sind, im Netzwerk-Interface-Controller realisiert, so würde jeder MOST-Knoten um einen gewissen Euro-Betrag teurer und zwar unabhängig davon, ob DTCP an diesem Netzwerkknoten tatsächlich erforderlich ist oder nicht. Durch diese Partitionierung sind kostenoptimierte Knoten realisierbar. DTCP-Lösungen für MOST sind sowohl als Hardware- wie auch als Software-Lösungen von verschiedenen Lieferanten passend zu den Netzwerk-Interface-Controllern von SMSC am Markt. Des weiteren sind von SMSC INIC-Companion-Bausteine verfügbar, die neben anderen Funktionen auch leisungsfähige DTCP-Lösungen in Hardware verfügbar machen.

Die sinnvolle Ergänzung

Selbstverständlich sind mit MOST150 auch weiterhin die bewährten synchronen Übertragungsmechanismen verfügbar und werden auch weiterhin intensiv genutzt werden. Synchrone und isochrone Mechanismen sowie Mechanismen für klassische MOST-Paketdaten, Ethernet-Paketdaten und Paketdaten mit QoS als auch Mechanismen zur Echtzeit-Steuerung der Komponenten sind in einem MOST150-basierten System gleichzeitig und ohne Interferenz nutzbar und ergänzen sich. Die neuen isochronen Mechanismen auf MOST stellen neben der Öffnung für Video-Applikationen im Wesentlichen eine Bereicherung für die Übertragung von Audio-Daten dar, die neue und optimierte Systemarchitekturen ermöglichen.

Da mit MOST Audio- und Video-Daten synchron bzw. isochron und damit praktisch ohne Overhead übertragen werden (keine Adressierung, keine Kollisionen, Verfügbarkeit der Daten an jedem Knoten), stellt MOST150 eine Nutzkapazität zur Verfügung, die andere paketorientierte Netzwerke – wenn überhaupt – nur mit wesentlich höherer Bandbreite erreichen. fr

Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Baumgartner
studierte Nachrichtentechnik an der Fachhochschule Karlsruhe. Nach dem Abschluss arbeitete er in der Systementwicklung mit dem Schwerpunkt Echtzeit-Emulation von Mikrocontrollern. Seit viereinhalb Jahren ist er bei SMSC Europe für mehrere Produktlinien verantwortlich.

Juergen.Baumgartner@smsc.com


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  2. DiscreteFrame Isochronous Streaming
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