Im Bereich der Sicherheit haben wir in den entwickelten Märkten eine hohe Durchdringung mit passiven Sicherheitssystemen erreicht und die Früchte dieser Investitionen haben zu einer deutlichen Reduktion der Verkehrstoten geführt. Leider wird aber weltweit noch für einige Jahre ein Anstieg der Zahl der Verkehrstoten vorhergesagt. Um den passiven Sicherheitssystemen überall weltweit zum Durchbruch zu verhelfen, bedarf es eines Bündels weiterer Maßnahmen von Gesetzgebung über Verbrauchertransparenz in Form von Crash-Tests bis hin zu noch kosteneffizienteren Implementierungen. Freescale und Bosch haben dazu ihre Airbag-Produkte kombiniert und gemeinsam einen Referenzdemonstrator definiert. Ende des ersten Quartals werden damit alle interessierten Kunden weltweit leichten Zugang zu einer Plattform haben, die skalierbar die Produkte beider Häuser, die unter anderem die beiden Marktführer im Bereich Airbag-Sensoren sind, verbindet und dabei Kommunikation und Diagnose zwischen allen Bauteilen sicherstellt. Eine attraktive Benutzerschnittstelle erlaubt auch hier effiziente Entwicklungsarbeit durch die gemeinsamen Kunden.
Zusätzliche Herausforderungen an Systeme und Entwicklungsprozesse
Neben den passiven Systemen sehen wir jetzt aber eine Fülle von neuen aktiven Sicherheitssystemen, die in letzter Konsequenz den Unfall an sich verhindern sollen. Radar und Kameras halten als neue Sensoren Einzug ins Automobil. Auch hierzu bedarf es immer größerer Rechenleistung und immer aufwendigerer Kommunikation zur besseren Vernetzung der Vielzahl der Sensoren im Fahrzeug. Sensorfusion ist das Stichwort, das gemeinsam mit der Anbindung an Echtzeitnavigation sowohl Energieeffizienz als auch Sicherheit erhöhen wird.
Gerade werden wir Zeugen, wie Ethernet als Standardbus mit hoher Bandbreite erstmals Einzug ins Fahrzeug hält und wieder hat Freescale an vorderster Front am ersten System in einer Partnerschaft zwischen Automobilhersteller, Tier-1-Zulieferer und sogar Wettbewerbern mitgewirkt. Als universeller Partner, der Radar-Sensoren auf SiGe-Basis in Entwicklungen weltweit unterstützt, als Lieferant von Multi-Core-MCUs, der mehr Dual-Core-Lockstep-MCUs im Feld hat als jeder andere Hersteller weltweit, und als Anbieter der leistungsfähigsten, skalierbaren Prozessoren mit leistungsfähigen Grafikbeschleunigern sehen wir die Automobilindustrie am Beginn einer Phase, in der vernetzte Systeme größter Komplexität zu schaffen sind. Speziell in diesem Bereich stellt funktionale Sicherheit, wie in der ISO 26262 standardisiert, zusätzliche Herausforderungen an Systeme und Entwicklungsprozesse. Diese Komplexitäten zu beherrschen und termingerecht serienreif zu machen, wird mit Partnernetzwerken möglich sein.
Neben der zunehmenden Vernetzung innerhalb des Automobils erleben wir auch die Vernetzung des Fahrzeuges mit anderen Fahrzeugen und der Umwelt und die Notwendigkeit, die Vielzahl der Informationen dem Fahrer so zur Verfügung zu stellen, dass er allzeit das Fahrgeschehen beherrscht. Prozessor- und Grafikleistung sowie Software-Anforderungen in diesem Bereich übersteigen bereits heute alle anderen Applikationen im Auto um ein Vielfaches. Die Tatsache, dass mindestens vier Betriebssysteme aus dem Konsumelektronikbereich zur Auswahl stehen, stellt zusätzliche Herausforderungen an die Industrie. GENIVI ist ein Industrieansatz, der versucht, erfolgreiche Ansätze wie Open-Source-Software und Entwicklungsnetzwerke im Automotive-Bereich zu aktivieren. Freescale steht heute hinter Systemen wie Ford Sync und GM ONstar und treibt neben der i.MX-Produkt-Roadmap mit pin-kompatiblen Single- bis Quad-Core-Prozessoren auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit innerhalb von GENIVI, um Komplexität beherrschbar zu halten.