Leoni mit positivem Jahresergebnis

24. März 2009, 13:41 Uhr | Björn Graunitz, elektroniknet.de
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Nachfrageeinbruch in der Automobilindustrie

Nachfrageeinbruch in der Automobilindustrie

Der Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) realisierte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2008 ein plankonformes Geschäft, musste jedoch im vierten Quartal aufgrund der Automobilkrise massiv verringerte Abrufe bei fast allen Herstellern und Modellen verkraften.

Trotzdem erhöhte sich der Konzernaußenumsatz von 986,0 Mio. Euro im Vorjahr um 53 Prozent auf 1.510,5 Mio. Euro. Allerdings trug hierzu die akquirierte LWSF-Gruppe mit 573,6 Mio. Euro bei. Das EBIT nahm von 57,8 Mio. Euro auf 23,4 Mio. Euro ab. Hierin sind bereits Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 5,2 Mio. Euro enthalten, die die Standorte in Polen, Ungarn und Italien betreffen.

Um den Nachfragerückgang zu kompensieren, hat Leoni im 4. Quartal 2008 ein Kostensenkungsprogramm gestartet, das im Geschäftsjahr 2009 fortgeführt wird. Neben der Begrenzung der Investitions- und Sachausgaben steht die Anpassung der Produktionskapazitäten im Mittelpunkt. Diese umfasste zunächst den Abbau von Überstunden- und Urlaubskonten, später die Reduzierung von Leiharbeitskräften und befristeten Arbeitsverhältnissen sowie die Herabsetzung der Arbeitszeiten und auch durch betriebsbedingte Kündigungen.

Die Mitarbeiterzahl des Konzerns wuchs auf 50.821 nach 36.855 zum Vorjahr, wobei die Steigerung aus der Integration der LWSF-Belegschaft resultiert. In den letzten drei Monaten des Jahres 2008 musste Leoni aufgrund der Wirtschaftslage rund 3.000 Arbeitsplätze – überwiegend außerhalb Deutschlands – abbauen.

Für das Geschäftsjahr 2009 rechnet Leoni konzernweit mit einer deutlich verminderten Nachfrage im Vergleich zum Durchschnitt des Vorjahres. Wie stark der Rückgang in den von der globalen Rezession betroffenen Märkten über das gesamte Jahr genau ausfallen wird, kann das Unternehmen nach heutigem Stand jedoch nicht vorhersagen.

In den ersten zwei Monaten des angelaufenen Geschäftsjahres hat Leoni einen Umsatzrückgang von 40 Prozent im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum verzeichnet. Mit der Folge, dass seit 1. Januar 2009 konzernweit weitere 4.000 Arbeitsplätze abgebaut wurden und der Kabelspezialist derzeit nur noch rund 46.000 Mitarbeiter beschäftigt. Für die kommenden Monate geht Leoni jedoch davon aus, dass sich die Nachfragesituation schrittweise partiell erholen wird.


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