Aufgrund dieser Hardware-Eigenschaften kann der Software-Treiber für die MSB-Schnittstelle sehr einfach gehalten werden. In typischen Applikationen – wie GEMS-K1, der Referenz-ECU, die von Infineon gemeinsam mit der Tianjin University (China) entwickelt wurde – resultiert in einer extrem geringen Mikrocontroller-Last. In dieser ECU, die für Vierzylinder-Benzinmotor-Applikationen entwickelt wurde, steuert der TC1766-Mikrocontroller einen TLE8710 via MSB. Mit einem TriCore-Mikrocontroller mit 80 MHz sind weniger als 0,01 % der Rechenleistung erforderlich. Um die Mikrocontroller-Auslastung weiter zu reduzieren, wäre es möglich, die MSB-Kommunikation komplett mit dem integrierten PCP (Peripheral Control Processor, zweiter On-chip-32-bit-Core) zu steuern. Die Haupt-CPU wäre durch diese Weise komplett unbelastet.
Ausblick auf MSB
Die MSB-Schnittstellen-IP kann, ebenso wie die TriCore-CPU, als Design-Block in Verilog/VHDL über IPextreme bezogen werden. Außerdem stehen zusätzliche Erweiterungen des MSB-Protokolls zur Diskussion. Die Fehlerermittlung und Korrekturmechanismen können inkludiert werden, um die Verlässlichkeit des Downstream-Link zu vergrößern. Ein Prüfbit oder eine CRC-Prüfsumme könnten mit jeder Downstream-Übertragung beim Empfang von dem Frame automatisch errechnet werden. Heute kann dies, was Mikrocontroller anbelangt, mit Software nachgebildet werden. Im TLE8710 werden solche Sicherheitsmechanismen auch in Hardware implementiert: die Paritätsprüfung bei Steuer-Frames oder die Verifikation, dass die Anzahl an erhaltenen Bits für Daten- und Steuer-Frames korrekt ist. Eine andere mögliche Entwicklung von MSB könnte die Abschaffung der Chip-Select beinhalten, um weitere Pins zu sparen und somit Systemkosten zu senken. Dies würde bedeuten, sich von einem Punkt-zu-Punkt-Anschluss hin zu Broadcasting zu bewegen, wo die Chip-Selct innerhalb des Inhaltes vom Frame selbst mit einem speziellen Codier-Schema nachgebildet wird. fr
![]() | Dipl.-Ing. Christian Schweikert info@infineon.com |
![]() | Dipl.-Ing. Benedikt Schmänk info@ip-extreme.com |
![]() | Dipl.-Ing. Laurent Beaurenaut studierte an der ENSEEIHT (Ecole Nationale Superieure d’Electronique, Electrotechnique, Informatique, Hydraulique et Telecommunications) in Toulouse, Frankreich. Seit 2004 arbeitet er als Applikations-Ingenieur für automotive Mikrocontroller bei Infineon. info@infineon.com |