Der Micro-Second-Bus in Powertrain-Anwendungen

Kommunikation in automotiven Applikationen

5. Juni 2008, 15:13 Uhr | Laurent Beaurenaut, Christian Schweikert und Benedikt Schmänk

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kommunikation in automotiven Applikationen

Aufgrund dieser Hardware-Eigenschaften kann der Software-Treiber für die MSB-Schnittstelle sehr einfach gehalten werden. In typischen Applikationen – wie GEMS-K1, der Referenz-ECU, die von Infineon gemeinsam mit der Tianjin University (China) entwickelt wurde – resultiert in einer extrem geringen Mikrocontroller-Last. In dieser ECU, die für Vierzylinder-Benzinmotor-Applikationen entwickelt wurde, steuert der TC1766-Mikrocontroller einen TLE8710 via MSB. Mit einem TriCore-Mikrocontroller mit 80 MHz sind weniger als 0,01 % der Rechenleistung erforderlich. Um die Mikrocontroller-Auslastung weiter zu reduzieren, wäre es möglich, die MSB-Kommunikation komplett mit dem integrierten PCP (Peripheral Control Processor, zweiter On-chip-32-bit-Core) zu steuern. Die Haupt-CPU wäre durch diese Weise komplett unbelastet.

Ausblick auf MSB

Die MSB-Schnittstellen-IP kann, ebenso wie die TriCore-CPU, als Design-Block in Verilog/VHDL über IPextreme bezogen werden. Außerdem stehen zusätzliche Erweiterungen des MSB-Protokolls zur Diskussion. Die Fehlerermittlung und Korrekturmechanismen können inkludiert werden, um die Verlässlichkeit des Downstream-Link zu vergrößern. Ein Prüfbit oder eine CRC-Prüfsumme könnten mit jeder Downstream-Übertragung beim Empfang von dem Frame automatisch errechnet werden. Heute kann dies, was Mikrocontroller anbelangt, mit Software nachgebildet werden. Im TLE8710 werden solche Sicherheitsmechanismen auch in Hardware implementiert: die Paritätsprüfung bei Steuer-Frames oder die Verifikation, dass die Anzahl an erhaltenen Bits für Daten- und Steuer-Frames korrekt ist. Eine andere mögliche Entwicklung von MSB könnte die Abschaffung der Chip-Select beinhalten, um weitere Pins zu sparen und somit Systemkosten zu senken. Dies würde bedeuten, sich von einem Punkt-zu-Punkt-Anschluss hin zu Broadcasting zu bewegen, wo die Chip-Selct innerhalb des Inhaltes vom Frame selbst mit einem speziellen Codier-Schema nachgebildet wird. fr

Dipl.-Ing. Christian Schweikert
hat an der Fachhochschule Karlsruhe studiert. Seit 1999 arbeitet er als Applikations-Ingenieur bei Infineon Technologies in München im Bereich Automotive Power. Er ist heute verantwortlich für integrierte Leistungshalbleiter für Motor-Management-Anwendungen. Davor hat er als Applikations-Ingenieur bei Infineon Supply-ICs und Sensoren betreut.

info@infineon.com

Dipl.-Ing. Benedikt Schmänk
hat an der Universität Duisburg Elektro- und Informationstechnik studiert. Seit 2004 arbeitet er als Projekt-Manager bei IPextreme in München. Er ist technisch verantwortlich für IP-Produkte wie Bluetooth, CR16, C166, MSB und MLI. Davor startete er seine Berufslaufbahn als Consultant- und Entwicklungs-Ingenieur bei Synopsys.

info@ip-extreme.com

Dipl.-Ing. Laurent Beaurenaut

studierte an der ENSEEIHT (Ecole Nationale Superieure d’Electronique, Electrotechnique, Informatique, Hydraulique et Telecommunications) in Toulouse, Frankreich. Seit 2004 arbeitet er als Applikations-Ingenieur für automotive Mikrocontroller bei Infineon.

info@infineon.com


  1. Kommunikation in automotiven Applikationen
  2. Kommunikation in automotiven Applikationen
  3. Kommunikation in automotiven Applikationen
  4. Anforderungen an den MSB
  5. Kommunikation in automotiven Applikationen
  6. Motorsteuerungs-Applikationen