BMW will 2015 erstes Automobil mit Autosar auf die Straße bringen

Kommt Autosar 4.0 noch rechtzeitig?

23. Juni 2008, 11:50 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Offener Standard für SW-Architekturen


Ziel von AUTomotive Open System ARchitecture, einem internationalen Verbund, ist es, einen offenen Standard für Software-Architekturen in Kraftfahrzeugen zu etablieren. Zu den Mitglieder zählen diverse Car-OEMs, Kfz-Zulieferer und Hersteller von Kfz-Bauelementen.

Kern des Konzepts ist die Autosar-Laufzeitumgebung (Run-Time Environment) – eine Kommunikationsschicht, die nach dem Prinzip des Virtual Function Bus (VFB) im Sinne einer Middleware von der realen Steuergeräte-Topologie und den daraus resultierenden Kommunikationsbeziehungen abstrahiert. (es)

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Infineon-Manager Loschinsky zufolge sei die Hardware dabei »nicht der kritische Punkt«, denn die Logik sorge dafür, dass für zwei und mehr Controller unabhängiges Arbeiten nebeneinander möglich würde. Die »richtige« Herausforderung komme bei der Integration der Software, die übergreifend über die diversen Tier1 zusammenarbeiten müsse.

Das größte Problem aber bezüglich des Einsatzes von Multi-Core-CPUs, das BMW-Manager Schmidt mit dem zu späten Erscheinen von Autosar 4.0 angeführt hat, ist laut Dr. Rainer Makowitz, Manager Automotive Systems Engineering bei Freescale Semiconductor, grundsätzlich auch jetzt schon lösbar, aber: »In der Tat ist es so, dass man heute die Synchronisation über Komplextreiber erledigt, wofür in Autosar 4.0 der Virtual Function Bus definiert worden ist.«

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Peter Klevers, Renesas

Die Lösung über Komplex-Treiber hält Schmidt allerdings nicht für akzeptabel,denn BWM wolle auch Architekturen gestestet haben und testen können, »weil die es bei zwei parallel verwendeten MCUs ermöglichen, dass möglichst 1,5 oder 2 resultiert«. Käme als Performance nur 1,1 heraus, wäre nichts gewonnen, »und das würde wohl heute rauskommen«. Makowitz stimmt insofern zu, dass die heute eingesetzten asymmetrischen Multi-Core-Prozessoren »nicht primär« der Leistungssteigerung dienen. Vielmehr optimieren diese ein Reaktionsmuster, wobei der I/O-Core spezielle Interrupts abarbeiten kann und einen schnellen Zugriff auf Peripherals ermöglicht, der Hauptprozessor hingegen fürs Numbercrunching zuständig ist. Der Mix zwischen diesen beiden Typen habe sich bei Automotive als »optimal« herausgestellt, weshalb Multi-Core ein guter Weg zum Optimum sei. Das Problem bei Autosar sieht der Freescale-Manager eher in der Aufspaltung der Treiber: »Die unteren Layer lassen sich nicht so ohne weiteres abarbeiten, etwa die LIN-Kanäle, da bleibt als Ausweg nur der Virtual Function Bus.«

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Dr. Rainer Makowitz

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