Neue Möglichkeiten in der Telematik

5. Juni 2007, 11:00 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Neue Möglichkeiten in der Telematik

Durch ein komplexes Sleep-Mode-Management ergibt sich zudem ein sehr geringer Stromverbrauch: Mit weniger als 0,5 mA Standby-Strom wird das Risiko einer Tiefentladung der Autobatterien vermieden. Die integrierten Bluetooth- und CAN-Bus-Verbindungen ermöglichen es, das Gerät direkt an die Fahrzeugelektronik anzuschließen und – wenn benötigt – Statusinformationen abzunehmen. Optional können über verschiedene Wireless-Schichten innerhalb der Fahrzeugumgebung auch Remote-Verbindungen hergestellt und somit Kontrollaufgaben im Bereich Kühl-Logistik oder Trailer-Sicherheitstechnik wahrgenommen werden.

Auch das „Vehicle Dynamics Module“ (VDM) ist Bestandteil der DVTM-Plattform; es kombiniert einen 3-Achsen-Beschleunigungssensor mit einem 1-Achs-Gyro-Sensor und kommt zum Einsatz, wenn Trägheits-Navigationssignale benötigt werden – oder zur Analyse eines Unfalls.

Durch das „Thin Client“-Konzept eines leistungsfähigen, aber ohne systembedingten Overhead auskommenden Rechners kann ein einzelnes und in einem Fahrzeug eingebautes Endgerät gleichzeitig mehrere parallel laufende Applikationen bereitstellen. Ein Gerät, das für eine Tracking-Anwendung eingebaut wurde, könnte auch „Pay-As-You-Drive“-Daten an die Kfz-Versicherung übermitteln, was weitere Anwenderkreise erschließt. Zusätzlich lässt sich ein solches Gerät so konfigurieren, dass es in einem Fehlerfall relevante Fahrzeug-Parameter überträgt. Damit ergibt sich im modernen Flottenmanagement die Möglichkeit, ggf. einen Kundendienst-Termin umzuplanen oder Ersatzteile zu bestellen. Und über Bluetooth oder WiFi können kleinräumige Netzwerkverbindungen aufgebaut werden.

Für den Anwender gibt es als „Einstieg“ eine Basis-Konfiguration, die einen Rechner, Speicher, modulares GPS und verschiedene Modems umfasst. Durch die Standard-Interfaces können vielfältige Hardware-Eigenschaften im Rahmen der Konfiguration während der Fertigung eingebunden werden, so dass eine kostengünstige kundenspezifische Anpassung möglich ist.

Das DVTM-Softwaremodell

Bild 1 zeigt das Software-Modell des Thin-Client-Gerätes: Es ist weitestgehend unabhängig von einem Betriebssystem, so dass die Namen und Bezeichnungen in den einzelnen Schichten variieren können. Das gewählte Betriebssystem ist auf der Hardware-Plattform angesiedelt und unterstützt eine Java-Virtual-Machine-Schicht (JVM), welche wiederum ein OSGi-Framework und diverse Applikationspakete bedienen kann.

Jedes Applikationspaket hat eine eigenständige Funktion, welche auf die Geräte-Ressourcen zugreift und auf Änderungen reagiert, so wie es die Applikation erfordert. Jede der Applikationen ist vollständig unabhängig von irgendeiner anderen (auch deren Daten) – es sei denn, die Applikationen sollen ausdrücklich gemeinsamen Zugriff haben. Die Applikationspakete werden vom Service-Provider auf dessen Server ferngesteuert.

Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Applikationen und Dienste ist in Bild 2 dargestellt. Unbenutzte Applikationen können dabei gelöscht oder per Netzwerk aktualisiert werden, und schließlich kann man das Mobilfunk-Netz z.B. für die Datenerfassung und -übermittlung nahezu in Echtzeit nutzen.

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Bild 1. Software-Modell des Thin-Client-Gerätes nach dem DVTM-Konzept: Es ist weitestgehend unabhängig von einem Betriebssystem. (Grafik: TES)

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