Gratwanderung bei der Bauteilqualifizierung

14. Oktober 2009, 12:01 Uhr |

Wenn innerhalb des ersten Verkaufsjahres einer neuen Automobilplattform keine Nachbesserungen notwendig werden, haben die Entwickler alles richtig gemacht. Allerdings gelingt dies, trotz Unterstützung durch computerbasierende Simulationssysteme und aufwendige Tests in skandinavischen Gefilden, nicht immer. Dies zeigen die Statistiken des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) schmerzlich.

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Wenn innerhalb des ersten Verkaufsjahres einer neuen Automobilplattform keine Nachbesserungen notwendig werden, haben die Entwickler alles richtig gemacht. Allerdings gelingt dies, trotz Unterstützung durch computerbasierende Simulationssysteme und aufwendige Tests in skandinavischen Gefilden, nicht immer. Dies zeigen die Statistiken des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) schmerzlich.

Immer wieder mutiert der Endkunde auf dem öffentlichen Straßennetz zum unfreiwilligen Testfahrer. Ärgerlich, wenn die Rückfahrt auf dem Abschleppwagen erfolgt. Die Probleme können vielfältig sein, vom fatalen Bremsproblem bis zur bockigen Wegfahrsperre. Viel zu oft führt jedoch die Elektrik/Elektronik die Ausfallstatistik an. Die Gründe dafür sind in der Regel sehr komplex und nicht auf eine einzige fehlerhafte Komponente zurückzuführen. Das zuverlässige und harmonische Zusammenspiel aus Mechanik, Elektromechanik, Elektronik und Software ist der Schlüssel zum Erfolg. Doch das ist nur die halbe Miete. Gefragt sind außerdem optimales Material, viel Erfahrung und ein gesundes Augenmaß bei der Qualifikationsplanung.

Lieferanten: Auswahl des richtigen Teams

Charakterisiert man die Mitglieder einer erfolgreichen alpinen Seilschaft, kristallisieren sich schnell Eigenschaften wie langjährige Erfahrung, gegenseitiges Kennen/Vertrauen und vor allem Besonnenheit heraus. In der Welt der Technik ist das nicht anders. Wenn sich die Lieferanten, die projektübergreifend zusammenarbeiten werden, bereits aus früheren Projekten kennen, wird vieles einfacher. Das liegt klar an den bereits definierten gemeinsamen Schnittstellen.

Sich verändernde Randbedingungen können damit verlustfrei eingearbeitet werden. Im konkreten Fall kann das eine sich ändernde Einbaulage eines Relais sein, das beispielsweise im Türsteuergerät eines Kraftfahrzeuges die Fensterhebermotoren bedient. Diese, auf den ersten Blick unbedeutende Positionsänderung kann in letzter Konsequenz einen risikobehafteten Einsatz nach sich ziehen, da notwendige Schock- und/oder Vibrationswerte nicht mehr eingehalten werden. Hier ist deshalb eine genaue Abstimmung zwischen dem Wunsch und dem tatsächlich zu realisierenden Wert äußerst wichtig. Relaisgesteuerte Komfortanwendungen, die in der Regel den höherwertigen Fahrzeugen vorbehalten waren, integrieren sich kontinuierlich als Standard- Konzepte in Fahrzeuge der Mittelklasse. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine umfassende Qualifizierung in Kombination mit modernsten Fertigungs- und Verarbeitungsmethoden die Grundvoraussetzung, um ein Automobilleben lang sicher zu funktionieren.


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