GM-CEO Wagoner muss seinen Hut nehmen

30. März 2009, 9:27 Uhr | Frank Riemenschneider, Elektronik & Björn Graunitz, elektroniknet.de

Der CEO von General Motors, Rick Wagoner, tritt auf Drängen des Weißen Hauses zurück. Sein Amt soll US-Medienberichten zufolge bis auf weiteres der bisherige Konzernvize und frühere Europa-Chef Fritz Henderson übernehmen.

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Dieses wurde am Sonntag, also einen Tag, bevor US-Präsident Obama weitere Details der Regierungsunterstützung für GM und den sich ebenfalls in Finanznöten befindlichen Autohersteller Chrysler erläutern wird, bekannt. Der Wechsel an der GM-Unternehmensspitze kann damit als Voraussetzung für weitere Staatshilfen verstanden werden. Wie das »Wall Street Journal« berichtete, wurde Wagoner bereits am Freitag vom Chefberater des von US-Präsident Barack Obama, Steven Rattner, um den Rücktritt gebeten.

Dienstag endet ein Ultimatum, bis zu dessen Ablauf GM und Chrysler dem Wirtschaftsministerium im Rahmen eines Maßnahmenpaketes erklären müssen, wie sie zukünftig wieder profitabel arbeiten wollen. Sollte dies nicht zur Zufriedenheit der Regierungsvertreter erfolgen, könnte sogar eine Rückforderung der bislang geleisteten Unterstützung in Höhe von 13,4 Mrd. US-Dollar für GM und 4 Mrd. US-Dollar für Chrysler geltend gemacht werden.

Wie der US-Fernsehsender CNN aus Regierungskreisen erfahren haben will, soll der Rücktritt Wagoners eine der wesentlichen Voraussetzungen für weitere Hilfen gewesen sein. Als Interims-CEO soll Fritz Henderson, aktuell COO bei GM, ernannt werden. Wagoner blickt auf eine 32jährige Tätigkeit bei GM zurück, zunächst als CFO von 1992 bis 1994. Anschließend wurde er COO, in dieser Rolle leitete er das gesamte Nordamerika-Geschäft, bevor er schließlich 2000 als CEO ernannt wurde.

Zuletzt wurden insbesondere GM und Chrysler hart durch die Finanzkrise getroffen, in den ersten Monaten des Jahres 2009 brach der Umsatz um 50 Prozent ein. Die Restrukutierungskosten wurden seitens GM auf zusätzliche 16,6 Mrd. US-Dollar beziffert, Chrysler benötigt nach eigenen Angaben weitere 5 Mrd. US-Dollar. Um eine Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden, braucht Chrysler die Hilfe nach eigenen Angaben zudem bis spätestens Ende März.


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