Batterie-Management von Li-Ion-Zellen

Fehlerüberwachung in nicht optimal ausgelegten Systemen

18. Mai 2010, 14:49 Uhr | Von Tim Regan
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Eingänge für eine grobe Temperaturmessung

Bild 5. Eine grobe Temperaturerfassung ist mit den zwei Temperatureingängen (TEMP) möglich, die mit internen Spannungs-Komparatoren verbunden sind.
© Linear Technology GmbH

Zudem wird der Hochspannungs- Multiplexer zum Verbinden mit den Zellen geprüft. Bei einem Fehler im Adress-Decoder für die Schalter könnte es passieren, dass einige Zellen gar nicht, andere dagegen wiederholt gemessen werden. Im ersteren Fall könnten fehlerhafte Zellen unentdeckt bleiben. Weitere Multiplexer-Fehler wie etwa das gleichzeitige Selektieren mehrerer Zellen oder Kurzschlüsse zwischen den Schaltereingängen könnten dazu führen, dass auf mindestens einem Zelleneingangs-Kanal eine Über- oder Unterspannung gemeldet wird. Der Selbsttest gewährleistet somit, dass jede Zelle gemessen und anderenfalls ein Fehler gemeldet wird. Die vierte Selbsttest-Funktion prüft, ob irgendwelche Verbindungen unterbrochen sind. Hierfür wird jede Zelle durch Anlegen einer Stromsenke von 100 μA überprüft. Im Fall einer Leitungsunterbrechung zieht die Stromsenke die Eingangsspannung des A/DWandlers für diese Zelle nach unten – das Messen der nächsten Zelle oberhalb der Leitungsunterbrechung ergibt eine Überspannung, die entsprechend gemeldet wird. Diese periodischen Selbsttests tragen zum zuverlässigen Betrieb des Systems bei. Außerdem wächst durch Prüfung desjenigen Bausteins, der die Tests durchführt, das Vertrauen in den einwandfreien Betriebszustand.

Tim Regan ist er bei Linear Technology Manager of Applications für die Signalkonditionierungs-Produktreihen. Zuvor war er in den verschiedensten Bereichen der Applikationsentwicklung bei Linear und National Semiconductor tätig.
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Eingänge für eine grobe Temperaturmessung

Die Betriebstemperatur von Lithium- Ionen-Zellen liefert wichtige Aussagen über den Ladezustand. Batterie- Management-Bausteine nehmen daher präzise Temperaturmessungen vor. Der LTC6801 verfügt dagegen über zwei Grobtemperatur-Eingänge. „Grob“ sind die Messungen insofern, als die an den Temperatur-Pins liegenden Spannungen lediglich mit einem Grenzwert von Uref/2 bzw. 1,5 V verglichen werden. Eine Eingangsspannung über 1,5 V wird als „in Ordnung“ gewertet, eine Spannung unterhalb dieses Wertes dagegen als Fehler. Kombiniert man Temperatursensoren wie z.B. Thermistoren zusammen mit anderen Widerständen zu einem Spannungsteiler (siehe Bild 5), lässt sich eine einfache Überspannungs- und Unterspannungs- Erkennung konfigurieren. Verlässt die Umgebungstemperatur oder die Temperatur an einem bestimmten Punkt den zulässigen Bereich, wird der Takt am Statusausgang auf die gleiche Weise gestoppt wie bei einer fehlerhaften Zellenspannung.


  1. Fehlerüberwachung in nicht optimal ausgelegten Systemen
  2. Anforderungen an die Stromversorgung von Batterien
  3. Fehlerüberwachung in Batterie-Management-Systemen
  4. Mehr als nur ein besserer Komparator
  5. Fehler im Überwachungsbaustein
  6. Eingänge für eine grobe Temperaturmessung

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