»Die Brennstoffzellen-Technologie ist in den Köpfen angekommen - was fehlt sind Taten«

24. November 2008, 10:11 Uhr | Björn Graunitz, elektroniknet.de
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»Die Brennstoffzellen-Technologie ist in den Köpfen angekommen - was fehlt sind Taten«

Welchen Beitrag muss die Politik leisten, um die Verbreitung der Brennstoffzellen-Technologie zu födern?

Da sprechen Sie einen wichtigen Punkt an. Die Politik ist ganz klar in der Verantwortung. Sehen Sie sich nur mal die Entwicklung der Solartechnik in den letzten Jahren an. Durch steuerliche Anreize oder Einspeisevergütung konnte hier viel erreicht werden. Auf kommunaler Ebene ist einiges in Bewegung gekommen. So haben wir konkrete Anfragen aus Hamburg, Berlin aber auch aus Nordrhein-Westfalen. Wir hoffen natürlich auch, dass der einstige Vorreiter Bayern wieder den Anschluss findet.

Wir hören mit großer Freude, dass die Politik in Zukunft auch zu einer Betreiberförderung kommen will, statt nur der Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten, wie sie heute fast ausschließlich gegeben ist. Ohne diesen Schritt kann eine neue Technologie nicht zur Marktfähigkeit gelangen. Einem solchen Schritt in den 90er Jahren ist übrigens auch der Erfolg der Windenergietechnik mit heute 100.000 Arbeitsplätzen zu verdanken. Damit sind in dieser Branche heute erheblich mehr Menschen beschäftigt als im Kohlebergbau.

Zurück zu den Hybrid-Systemen. Diese werden bisher nur vereinzelt eingesetzt. Was ist aus Ihrer Sicht notwendig, um die Verbreitung dieser umweltfreundlichen Antriebstechnologie zu fördern?

Zuerst müssen wir weiter daran arbeiten, dass die Systeme weniger Bauraum erfordern und vor allem deren Anschaffungskosten geringer werden. Bei unseren 50-kW-Systemen sind wir da auf einem guten Wege. Vor allem müssen wir die Stückzahlen erhöhen, um aus wirtschaftlicher Sicht eine automatisierte Serienproduktion zu ermöglichen. In jüngster Zeit sind die Anfragen nach Hybrid-Systemen stark gestiegen, was mich äußerst positiv für die Zukunft der Serienfertigung stimmt.

Was könnten aus Ihrer Sicht die Gründe dafür sein?

Viele sehen die Zukunft in reinen Elektrofahrzeugen. Aber hier ist eine flächendeckende Versorgung nicht weiter als bei Wasserstoff. Außerdem ist ab 3 Tonnen Fahrzeug-Gesamtgewicht bei rein Batterie-betriebenen Fahrzeugen schluss. Bei Brennstoffzellen-Hybrid-Systemen hingegen sind auch 18 Tonnen Fahrzeuge möglich, d. h. wir können das gesamte Spektrumder Nutzfahrzeuge abdecken.


  1. »Die Brennstoffzellen-Technologie ist in den Köpfen angekommen - was fehlt sind Taten«
  2. »Die Brennstoffzellen-Technologie ist in den Köpfen angekommen - was fehlt sind Taten«
  3. Triple-Hybrid-Systeme stellen vor allem für Flottenbetreiber eine Alternative dar?<br />

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