Bosch steigerte seinen Umsatz in Indien 2007 um nahezu 20 Prozent auf rund 815 Mio. Euro. Nach Investitionen in Höhe von 325 Mio. Euro von 2005 bis 2008 sind bis 2010 weitere Investitionen von 170 Mio. Euro geplant. Bis 2009 möchte Bosch Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten für Benzineinspritzsysteme, elektronische Steuergeräte und Antiblockiersysteme dort aufbauen.
„Die Wachstumsdynamik Indiens spiegelt sich deutlich in unserer Geschäftsentwicklung wieder“, sagte Dr. Bernd Bohr, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Kraftfahrzeugtechnik. Anfang 2008 beschäftigte die Bosch-Gruppe in Indien mehr als 18 000 Mitarbeiter, das sind rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. „Wir begleiten das starke Wirtschaftswachstum und die zunehmende Motorisierung Indiens mit dem Ausbau von Entwicklung und Fertigung vor Ort“, berichtet Bohr weiter. „Dabei legen wir den Schwerpunkt auf Technologien für Umwelt- und Unfallschutz.“ Das verstärkte Engagement in Indien will Bosch in Zukunft auch durch eine einheitliche Namensgebung aller Gesellschaften im Land sichtbar machen. Dazu hat der Board of Directors der Bosch-Tochtergesellschaft Motor Industries Company Limited (Mico) im Dezember 2007 die Umbenennung der Mico in „Bosch Limited“ beschlossen.
Über den Ausbau der Produktionskapazitäten hinaus setzt Bosch in Indien vor allem auf das Entwicklungs-Knowhow seiner rund 3000 Ingenieure im Land. In engem Zusammenspiel mit anderen Bosch-Entwicklern weltweit arbeiten diese auch an neuen Technologien für Low-Price-Vehicles. So kann Bosch auch Teile für das Billigauto von Tata liefern.
Mahle vereinbarte Ende 2007 ein 50:50-Joint-Venture mit India Pistons Ltd. zur Produktion von Kolben. Mahle India Pistons fertigt auf dem Gelände von India Pistons in der Nähe des indischen Chennai. Die aktuelle Produktionskapazität beträgt etwa 3,2 Mio. Kolben jährlich und soll innerhalb der nächsten drei Jahre verdoppelt werden. „Wer auf den Wachstumsmärkten erfolgreich sein will, muss auch mit eigener Fertigung vor Ort präsent sein; allein über den Export lässt sich das schon lange nicht mehr stemmen“, sagt VDA-Präsident Matthias Wissmann. Dies zeige der „Tata Nano“, der bei der wachsenden indischen Mittelschicht zum Verkaufsschlager werden könne. „Bosch liefert die Einspritztechnik sowie Starter und Generatoren. Continental liefert aus seinem indischen Werk die Benzinpumpe und den Füllstandssensor für das Volksauto. Das Gemeinschaftsunternehmen Sigma Freudenberg NOK ist Alleinlieferant für Dichtungen im Motor und im Antriebsstrang des Tata Nano, so Matthias Wissmann.
Auch Behr, Mahle und ZF sind wichtige Zulieferer für das indische Billigauto. Allein zehn große deutsche Zuliefer- Unternehmen beschäftigen in Indien über 25 000 Mitarbeiter. Und vom Erfolg dort profitiert auch der Automobilstandort Deutschland, ist der VDA-Präsident überzeugt.
Dr. Thomas Kiefer/ha
In Indien aktive Automobilhersteller