Autofahren muss in Zukunft umweltschonender und sicherer werden. Das ist das Resümee des Bosch-Motorpressekolloquiums 2009, auf dem die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Elektromobilität und Fahrerassistenz vorgestellt wurden.
Autofahren muss in Zukunft umweltschonender und sicherer werden. Das ist das Resümee des Bosch-Motorpressekolloquiums 2009, auf dem die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Elektromobilität und Fahrerassistenz vorgestellt wurden.
Den Weg des Automobils in die Zukunft aufzuzeigen, war die Intention des Vortrags von Dr. Bernd Bohr, dem Vorsitzenden des Unternehmensbereichs Kraftfahrzeugtechnik der Robert Bosch GmbH (www.bosch.com). Insbesondere im Bereich des Antriebsstranges hat sich aus den ursprünglichen Varianten Benzin- und Dieselmotor eine Fülle von Konzepten entwickelt: alternative Kraftstoffe, Hybridantrieb oder Elektroantrieb mit Batterie bzw. Brennstoffzelle. Die Zukunft liegt laut Bohr mit Sicherheit beim Elektrofahrzeug. Bis 2015 erwartet Bosch einen weltweiten Absatz von jährlich 500 000 Elektrofahrzeugen. Um diese Zahl zu erreichen oder sogar zu übertreffen, sind allerdings noch große Anstrengungen nötig. Eine Mindestreichweite von 200 km für Elektrofahrzeuge, wie Bohr sie für notwendig hält, würde eine Batteriekapazität von 35 kWh bzw. 250 kg Batteriegewicht bedeuten. Die Kosten für eine derartige Batterie schätzt Bohr, selbst in einigen Jahren, noch auf 8000 bis 12 000 Euro. Die Zielvorgabe bei Bosch lautet deshalb, bei in großen Stückzahlen produzierten Lithium-Ionen-Akkus das Gewicht pro kWh um 50 Prozent und die Kosten pro kWh um ein Drittel zu senken. Gleichzeitig soll aber die Lebensdauer der Zellen um mindestens 50 Prozent gesteigert werden. Erreicht werden sollen diese Verbesserungen über Skalen- und Lerneffekte – nach Erfahrungen von Bosch sinken bei einer zehnmal größeren produzierten Menge die Herstellkosten auf ein Viertel. Zusätzlich können auch die Entwicklungskosten pro Stück, ein nicht unerheblicher Faktor, mittels Großserienfertigung deutlich reduziert werden.
Wie gering die Bedeutung der alternativen Antriebssysteme die nächsten Jahre noch bleiben wird, prognostizierte Wolf Henning Scheider, bei Bosch Vorsitzender des Bereichsvorstands Gasoline Systems. Von den in 2020 ca. 100 Mio. weltweit produzierten Fahrzeugen werden weniger als 20 Prozent über ein alternatives Antriebssystem verfügen, die übrigen werden mit einem Diesel- oder Benzinmotor ausgestattet sein. Von den geschätzten 19,2 Mio. alternativ angetriebenen Autos entfallen 10,2 Mio. auf Flex-Fuel oder Gasantrieb, d.h. CNG (Compressed Natural Gas) und LPG (Liquid Petroleum Gas). Sechs Millionen Fahrzeuge werden in die Kategorie Hybridfahrzeug fallen, und lediglich drei Millionen vermögen rein elektrisch zu fahren – als Elektrofahrzeug oder Plug-in-Hybrid.