Anspruch und Wirklichkeit...

11. August 2009, 8:25 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

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Dementsprechend hat Audi laut Hudi jeden einzelnen Bereich im Fahrzeug genauestens unter die Lupe genommen, um Potenziale für eine mögliche CO2-Reduzierungen zu identifizieren.

Hudi: »Und es hat sich gezeigt, dass wir noch einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung des Benzinverbrauchs leisten können.« Ein Beispiel ist eine energieoptimierte E/E-Architektur. So hat eine Analyse ergeben, dass die Betriebsströme um 5,7 A gesenkt werden können, ohne irgendwelche Mehrkosten zu verursachen. Und diese 5,7 A entsprechen in einem realen Kundenzyklus einem Benzinverbrauch von 0,07 l /100 km und damit einem CO2-Ausstoß von 1,7 g/km. »Das ist erst einmal nicht viel, aber mehrere solcher Maßnahmen ergeben in der Summe auch einen beachtlichen Beitrag«, so Hudi weiter. Eine weitere Möglichkeit stellt die Gewichtsreduzierung im Leitungssatz durch Leichtbau dar. Laut Hudi entfallen 5 Prozent des Gesamtfahrzeuggewichts auf die Elektrik/ Elektronik, also rund 75 kg, wobei allein der Leitungssatz auf 30 kg kommt. Durch alternative Materialien, Reduzierung der Leitungsquerschnitte, optimale Funktionsverteilung und Leistungsversorgung bei Plus/Minus-Leitungen und diversen anderen Maßnahmen lässt sich das Gewicht des Leistungssatzes laut Hudi um bis zu 10 kg reduzieren. Im realen Kundenzyklus entspricht das einem Benzinverbrauch von 0,04 l/100 km beziehungsweise einer CO2-Emission von 0,85 g/km.

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Faktoren für die Entstehung von CO2 in einem PKW

Auch die Lichttechnik bietet viel Einsparpotenzial. Laut Hudi verbraucht ein Standardfahrzeug, in dem alle Lichtfunktionen mit Glühlampen realisiert sind, rund 652 W. Im aktuellen Audi A4 mit Bi-Xenon-Lampen sind es bereits nur noch 313 W. Hudi: »Ein Voll- LED-Fahrzeug verbraucht nur noch 168 W. Das heißt, dass sich im Vergleich zum Standardfahrzeug eine um 74 Prozent geringere elektrische Leistungsaufnahme realisieren lässt.« Die Einsparpotenziale durch den Einsatz von LEDs liegen im Durchschnitt bei 0,1 l/100 km beziehungsweise 2,4 g CO2/km.

Herausforderungen gibt es viele

Doch nicht nur die Senkung des Benzinverbrauchs stellt eine Herausforderung für die OEMs dar, denn auch im Infotainment ist der Hersteller gefordert. Hudi erklärt, dass die Anforderungen im Infotainment stark durch die Consumer- Welt beeinflusst ist. Alle OEMs stünden vor drei Hauptproblemen:

  • geringe Stückzahlen und viele unterschiedliche Plattformen
  • unterschiedliche Lebenszyklen zwischen Multimedia-Consumer-Welt und Fahrzeugwelt
  • Die Wiederverwendbarkeit der Software ist gering


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