Die Tendenz geht bei den Befragten in Richtung IT als führende Abteilung von IT-Projekten und deren Wartung. Fast jeder räumt aber ein, dass die Automatisierer die Produktionsabläufe besser kennen. Das Know-how über Fertigungsabläufe, Produktspezifikationen und die Grenzen der Produktionsanlagen ist für jedes MES-Projekt notwendig, das praktisch ein Modell des Produktionsprozesses abbildet. Besonders bei Fertigungsprozessen mit einer Mischung aus manuellen Schritten und automatisierten Abläufen muss das MES mit den Automatisierungskomponenten (SPS, SCADA-und DCSSystemen) der Ebene 2 Daten austauschen. Dies sehen viele als Kernaufgabe des Engineering an, denn hier gibt es etliche Systeme mit spezifischen Technologien und Schnittstellen. Da das MES anlagenspezifisch angepasst werden muss, ist es nicht effizient, diese Funktion zu zentralisieren – zumal die IT-Abteilung damit nicht vertraut ist.
Bei vielen der Befragten, scheint die Zuordnung der MES-Thematik zu den Abteilungen mehr organisch gewachsen zu sein, als bewusst strukturiert. Selbst bei den bewusst gewählten Strukturen, gibt es keine klare Linie bei den Unternehmen. Zum Teil ist die IT verantwortlich und arbeitet auf Projektbasis mit dem Engineering zusammen. Eine Option ist der Aufbau einer dedizierten Abteilung – Manufacturing-IT. Aber läuft diese Abteilung nicht Gefahr, zwischen IT und Automation aufgerieben zu werden? Eine Alternative wäre, IT und Automation unter eine gemeinsame Führung zu stellen.