Per GSM angebunden

25. Juni 2008, 10:30 Uhr | Ulrich Hempen und Renate Klebe-Klingemann

Mit den Diensten GPRS, GPS und plattform-übergreifenden Web-Applikationen können Menschen mit Maschinen und Maschinen untereinander (M2M) auf einfache Weise kommunizieren – auch in industriellen Bereichen, in denen bisher keine geeigneten Kommunikationsstrukturen vorhanden waren.

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Mit den Diensten GPRS, GPS und plattform-übergreifenden Web-Applikationen können Menschen mit Maschinen und Maschinen untereinander (M2M) auf einfache Weise kommunizieren – auch in industriellen Bereichen, in denen bisher keine geeigneten Kommunikationsstrukturen vorhanden waren.

Das Mobilfunknetz GSM ist in mehr als 200 Ländern der Welt vertreten, was es naheliegend scheinen lässt, es auch im industriellen Bereich zur Übertragung von Messwerten oder Signalen zu nutzen – sei es zur Überwachung der Füllstände von Tanklagern oder zur Ortung beweglicher Fracht. Ziel ist, dass Maschinen und Anlagen über das Mobilfunknetz die Messwerte und Signale zum Servicepersonal, zur Leitstelle oder auf ein spezielles Web-Portal weiterleiten. Wie dies im Detail aussehen kann, zeigt das Beispiel der Gerätefamilie „To-Pass“ von Wago.

Die „All-in-one“-Geräte beinhalten die notwendige Hardware zum Anschluss der Signale – eine CPU zur Messwert-Verarbeitung, sie übernehmen die Aufbereitung und Pufferung der Daten auf einem frei definierbaren Web-Server, um die Prozesswerte im Internet darstellen zu können, und beherbergen das GSM-Modem zur Übertragung. Die Module lassen sich ohne Programmierkenntnisse parametrieren und direkt im Schaltschrank montieren. Applikationsabhängig stehen unterschiedliche Module zur Verfügung: Das kleinste Modul (To-Pass 761-100) mit vier digitalen und zwei analogen Eingängen ist auf Anwendungen in kleinen Anlagen wie etwa Pumpstationen zugeschnitten. Eine andere Variante (To-Pass 761-200) besitzt bis zu acht digitale und acht analoge Eingänge sowie vier digitale und zwei analoge Ausgänge. In der Outdoor-Ausführung sind die Module im IP66-Gehäuse/Wandschrank untergebracht und mit Akku, Netzteil, Laderegler sowie eingebauter Antenne ausgestattet.

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Die Verbreitung des GSM-Netzes

Das passende Übertragungsverfahren

Im einfachsten Fall erfolgt die Kommunikation von und zur Anlage via SMS über das GSM-Netz, das zur Übertragung von Störmeldungen sowie zyklischen Messwerten dient. Allerdings entstehen dabei je Einwahl Kosten sowohl für den Verbindungsaufbau als auch die Verbindungsdauer, so dass häufige Ereignismeldungen und große Datenmengen die Kosten schnell in die Höhe treiben.

Anders verhält es sich bei der Nutzung des GPRS-Dienstes (General Packed Radio Service). Dieser paket-vermittelte Dienst innerhalb des GSM-Mobilfunknetzes belegt während einer virtuellen Verbindung das GSM-Netz nicht ständig, so dass sich Daten kostengünstig zyklisch aus einer Anlage auf eine frei definierbare Internet-Verfügung stellen. Die Übertragungsrate aus der Anlage ist dabei frei einstellbar. Auch eine azyklische Kommunikation – wenn beispielsweise ein Grenzwert verletzt ist oder eine Störung anliegt – ist möglich.

Nach der Aufbereitung sind die Daten durch Anwahl der Adresse im Internet abrufbar, wo die aktuellen Prozesswerte als Tabelle oder Diagramm dargestellt werden. Da die Daten aus der Datenbank generiert werden und nicht jedes Mal zunächst aus dem Modul auszulesen sind, sind sowohl ein rascher Zugriff als auch eine schnelle Darstellung gewährleistet. Wird To-Pass auf einer mobilen Einheit wie Silos oder Containern montiert und bewegen sich diese über Landesgrenzen hinweg, schaltet das interne Roaming des Gerätes die Kommunikation automatisch auf den neuen Netzprovider des Lande sum. Diese Roaming-Funktion lässt sich auch vorparametrieren beziehungsweise begrenzen.

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Vernetzt mittels GSM und Internet: Abgesetzte Stationen melden ihre Daten über das GSM-Netz an einen Web-Server. Der Fernwirk-Controller in einer Unterstation greift auf diese zu und überträgt alle Daten genormt zur Leittechnik.

  1. Per GSM angebunden
  2. Übertragung vieler Signale

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