Das pollende Web

15. Mai 2007, 13:33 Uhr | Wolfgang Brangl
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Licht und Schatten

Diese Funktion bringt vor allem bei der Web-Visualisierung eine Reihe von Vorteilen: Visualisierunsseiten können automatisch Daten aktualisieren. Bislang mussten Bediener dazu aktiv die Seite neu anfordern. Deswegen wird AJAX die gewohnte Bedienphilosophie von Webseiten verändern. Die Internet-Welt spricht dabei schon von Desktop-Feeling.

Mit AJAX erstellte Formulare können beispielsweise die vom Benutzer eingetragenen Daten bereits bei der Eingabe validieren. Diese Formulare können theoretisch sogar ohne Sendebutton aufgebaut sein. Die Anwendung erkennt, wenn alle benötigten Felder ausgefüllt sind und überträgt daraufhin die Daten. Speziell bei Dateneingaben wird es aber auch in Zukunft wohl nicht ohne eine Bestätigung gehen.

Nachladen statt komplettem Neuladen schont die Ressourcen des Web-Servers, da die Webseite nur noch beim ersten Aufruf als Ganzes übertragen wird. Danach überträgt der Web-Server lediglich das XML-Dokument, sofern es vom Client angefordert wurde. Dies sorgt für deutlich kürzere Reaktionszeiten: Eine typische Webseite hat inklusive aller Grafiken ein Größe von rund 65 kByte. Die XML-Daten, die bei einem Request nachgeladen werden, dagegen nur rund 3 kByte. AJAX aktualisiert die Webseite rund 20-mal schneller als bisher.

Für den Anwender ist die Betriebssystem- Unabhängigkeit und freie Wahl des Browsers der entscheidende Vorteil. Für den Programmierer gestalten sich die unterschiedlichen Interpretationen einer HTML-Seite allerdings als Problem. Denn verschiedene Browser-Hersteller halten sich nicht an die W3C-Standardisierungen. Daran ändert auch AJAX nichts. Die unterschiedliche Auslegung ist in abweichenden Darstellungen und Anordnungen der aufgerufenen Webseiten zu erkennen.

Microsofts Internet Explorer in den Versionen 5 und 6 unterstützt kein XMLHttp- Request, stattdessen wird die ActiveXKomponente XMLHTTP verwendet. Für den Programmierer bedeutet dies zusätzliche Arbeit, da sowohl für Microsoft als auch für alle übrigen Browserhersteller ein eigenes Kommunikationsobjekt erzeugt werden muss. Dieses Objekt ist verantwortlich für die Kommunikation mit dem Webserver. Mit der Version 7 implementiert auch Microsoft die XMLHttp- Request-API im Internet Explorer. Dies zeigt, dass auch Microsoft die Zukunft in der AJAX-Technik sieht.

Aktuell unterstützten die folgenden Browser AJAX:

  • Microsoft Internet Explorer ab Version 5.0 und alle Browser, die darauf basieren,
  • Microsoft Internet Explorer ab Version 7.0,
  • Mozilla Firefox ab Version 1.0 und alle Browser mit der gleichen Engine (Mozilla/Gecko),
  • Opera ab Version 7.6,
  • Apple Safari ab Version 1.2,
  • Netscape ab Version 7.1,
  • Konquerer ab Version 3.3 und andere auf KHTML basierten Browser.

Zudem gibt es für PDAs und Mobiltelefone von Opera und Nokia bereits AJAX-kompatible Browser.

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Bild 1. Kleiner Unterschied, große Wirkung: Durch die AJAX-Engine erfolgt die Umwandlung der XML-Daten in HTML/CSS-Daten erst im Web-Browser.

  1. Das pollende Web
  2. AJAX im Einsatz
  3. Licht und Schatten

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