Ein wichtiges Kriterium für die Energiekosten eines Unternehmens ist es, vertraglich vereinbarte Leistungs-Limits exakt einzuhalten. Bei elektrischer Energie erfolgt die Abrechnung und Einstufung hierzulande meist über Viertelstundenwerte, bei Gas über Stundenwerte. »Werden diese überschritten, sind oft Vertragsstrafen fällig«, legt Grassmann dar. »Mitunter werden auch nur einmal überschrittene Grenzen längerfristig als Abrechnungsbasis herangezogen.«
Ziel des Energie-Managements muss es folglich sein, Lastspitzen rechtzeitig zu erkennen und zu kappen und so für einen kons-tanten Verbrauch innerhalb der Grenzen zu sorgen. »Auch für diese Aufgabe enthält ’Simatic powerrate’ vorgefertigte, mit überschaubarem Engineering-Aufwand nutzbare S7-Bausteine und WinCC-Faceplates«, betont Grassmann. »Mittels Bausteinen für die Controller-Controller-Kommunikation beispielsweise lassen sich Verbraucher, die an verschiedenen, dezentral verteilten Simatic-Steuerungen betrieben werden, in die Auswertung und die Lastspitzenbegrenzung bzw. Limitüberwachung einbeziehen. Dabei legt der Anwender die Priorisierung in einer Liste fest, die eine frei definierbare Reihenfolge für das Abschalten bestimmter Verbraucher wie Pumpen oder Motoren beschreibt.«
Das System überwacht und veranschaulicht kontinuierlich den aktuellen Verbrauch, den kumulierten und prognostizierten Viertelstundenwert (Trendwert) – wahlweise für die Leistung (in kW) oder die Arbeit (in kWh) – und dazu das festgelegte Limit und die momentane Differenz. Droht ein Überschreiten des Limits, schaltet das System automatisch die in der Priorisierungsliste genannten Verbraucher in der definierten Reihenfolge ab. »Meist werden dies Aggregate sein, die für die Kernprozesse unwichtig sind«, führt Grassmann aus. »Möglich ist dabei auch ein ’rollierendes’ Abschalten etwa mehrerer identischer Pumpen einer Anlage, um eine gleichmäßige Benutzung und damit Abnutzung zu erreichen. Unnötig hohe Schalthäufigkeiten lassen sich direkt im Faceplate verhindern.« Mit der Erweiterung des Produktportfolios hat Siemens auch die Lizenzierung von »Simatic powerrate« auf eine neue, für die Anwender kosteneffizientere Basis gestellt. So kann das WinCC-Add-On die Energiedaten beliebig vieler Steuerungen (Mindestanforderung: CPU »Simatic S7-317«) erfassen und wie beschrieben verarbeiten und aufbereiten. Zum Lieferumfang gehören auch die vollständigen Bibliotheken für die Anbindung von Multifunktions- Messgeräten der Baureihe »Sentron PAC3200« von Siemens, die sich in neue und vorhandene Automatisierungslösungen integrieren lassen und via Feldbus Energiedaten bereitstellen. Ebenfalls enthalten ist ab »Simatic powerrate V3.0 SP1« die Lizenz für das Optionspaket »WinCC/UserArchives « als Basis für chargenbezogene Auswertungen und die Limitüberwachung.
Halle 2, Stand 201/551