Riedel Networks / Faller Packaging

Managed SD-WANs für die Verpackungsindustrie

7. Dezember 2023, 18:04 Uhr | Andreas Knoll
Pre-Packaging-Faltschachteln von Faller Packaging
© Faller Packaging

Managed SD-WANs eignen sich für die zuverlässige Verbindung mehrerer Standorte eines Unternehmens. Was sie leisten können, zeigt ein Projekt, das der Kommunikationsdienstleister Riedel Networks beim Pharmaverpackungs-Hersteller Faller Packaging durchgeführt hat.

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Eine funktionierende IT-Infrastruktur bildet das Rückgrat moderner Unternehmen und Organisationen. Ihre reibungslose Integration und der störungsfreie Betrieb sind maßgeblich von der koordinierten Zusammenarbeit aller Beteiligten abhängig, um die Leistungsfähigkeit und Effizienz der IT-Infrastruktur zu maximieren. Besonders deutlich wird die Relevanz einer abgestimmten Kooperation aller Beteiligten bei der Anbindung externer Standorte an ein primäres Rechenzentrum. Meist arbeitet die interne IT-Abteilung mit einem IT-Ausrüster, einem regionalen Partner und einem Internetprovider (ISP), der für die Vernetzung der Standorte sorgt, zusammen. Bei so vielen Beteiligten ist gute Kommunikation essenziell, genau wie das Festlegen von Prioritäten und Zuständigkeiten. Wenn das IT-Team dem Provider fortwährend die spezifischen Anforderungen übermitteln muss, entstehen zunehmend Schwierigkeiten. Besonders problematisch wird es, wenn man in einer Branche tätig ist, in der jede Minute zählt, der ISP jedoch die gesamte Infrastruktur kontrolliert und nicht zeitnah reagiert.

Dank Riedel Networks verfügt Faller Packaging, ein Hersteller von Pharma- und Healthcare-Verpackungen, mittlerweile über ein vollständig redundantes, hochtransparentes und hochverfügbares SD-WAN-Netzwerk (Software-Defined Wide Area Network), das die sieben europäischen Niederlassungen und 1300 Mitarbeiter miteinander verbindet. Von der Geschäftszentrale über die Werkshallen bis zum Lager sind jetzt alle für die dynamische Fertigung mit kurzfristig zu erfüllenden Quoten gerüstet, denn sie können sich auf eine stabile Infrastruktur verlassen. Doch dem »2023 ISG Provider Lens Network – Software Defined Solutions and Services Report« zufolge liegt Deutschland bei der Akzeptanz vollständig verwalteter Dienste hinter den USA und dem asiatisch-pazifischen Raum zurück. Viele deutsche Unternehmen bevorzugen nach wie vor eine Do-it-yourself-Lösung. Dies traf auch vor der Umstellung auf Faller Packaging zu.

Überholte Infrastruktur und ineffizientes Netzwerk

Für Pharmaverpackungen gelten strenge Vorgaben. Jede Charge muss eine Losnummer und ein Verfalldatum haben, und jede Packung zu Authentifizierungszwecken eine Seriennummer. Aufgrund fortlaufender Aktualisierungen ist eine konstante Kommunikation zwischen dem Kunden, der Zentrale von Faller Packaging und der Druckerei erforderlich.

Bislang war die IT-Infrastruktur als Hub organisiert, sodass alle Standorte mit dem primären Rechenzentrum sowie untereinander und mit den Kunden kommunizieren konnten. Jeder der sieben Standorte war über eine separate MPLS-Netzleitung (Multiprotocol Label Switching) mit dem Rechenzentrum in Waldkirch verbunden. Es gab keine Redundanz, eine Kommunikation der Produktionsstätten untereinander war nicht möglich, und der Internetprovider hatte die alleinige Kontrolle über die gemieteten Leitungen. Ohne Einblick in die eigene Infrastruktur hatte man keine Möglichkeit, Netzwerkprobleme zu prognostizieren oder zu verhindern, und bei Störungen musste man warten, bis der Provider tätig wurde.

Die Situation spitzte sich zu, als ein Standort zwei ganze Tage lang keine Netzwerkverbindung hatte. Weder konnte die Fertigung an einen anderen Standort verlegt werden, noch bestand die Möglichkeit, Kunden zu informieren, wann das Netzwerk wieder funktionieren würde. Auch wenn dies nur ein temporärer Vorfall war, zeigte er deutlich, dass man keine Kontrolle über die eigene Infrastruktur hatte und der Internetprovider keine ausreichende Verantwortung übernahm, nicht kommunizierte und nicht in der Lage war, den Betrieb zeitnah wiederherzustellen.

Strategischer Wandel im Netzwerk

Es war also Zeit zu handeln, wobei die Anforderungen klar waren: SD-WAN-Connectivity, Redundanz und bessere Netzwerktransparenz. Faller Packaging suchte einen Partner für die Planung, Einrichtung und Verwaltung seiner Infrastruktur, der zugleich eine Übersicht und die Möglichkeit zur Überwachung des Netzwerks bieten kann, um die Einhaltung der Leistungsstandards sicherzustellen.

Zunächst sorgte das IT-Team für die Zentralisierung aller IT-Aufgaben in einer Abteilung, um IT-Lösungen in der gesamten Gruppe zu standardisieren, die interne und externe Kommunikation zu verbessern sowie die Cybersecurity zum Schutz der Daten zu stärken. Um ein zentral ausgelegtes IT-Architekturmodell aufzubauen, war es erforderlich, neue Ansätze für die Infrastruktur und deren Beschaffung zu finden.

Riedel Networks bot die geeignetste Lösung: branchenetablierte SD-WAN-Technologie von Cisco mit LTE-Backup sowie Riedel-eigene Netzwerk-Monitoring-Werkzeuge, die vollständig Cisco-kompatibel sind. Im Gegensatz zu anderen Anbietern stellt Riedel die Unabhängigkeit zu Providern sicher. Zwar läuft auch das Cisco-SD-WAN über externe MPLS-Netzleitungen und eine externe LTE-Infrastruktur, aber mit den Monitoring-Tools von Riedel ist eine komplette Transparenz über die gemieteten Leitungen sichergestellt. In Kombination mit den Routern von Cisco an den sieben Standorten und dem primären Rechenzentrum ist ein Netzwerk entstanden, das sich mühelos managen lässt und für die reibungslose Vernetzung des Geschäftsbetriebs bei minimierten Unterbrechungen sorgt.

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Stufenweises Deployment an allen Standorten

Tobias Dölder, Head of IT bei der August Faller GmbH & Co. KG
Tobias Dölder, Faller Packaging: »Wir können unsere IT-Infrastruktur jetzt auch selbst überwachen.«
© Faller Packaging

Ein Deployment an mehreren Standorten ist oft komplex und planungsintensiv. »Unser IT-Team besteht aus fünf Technikern und einem Auszubildenden, und wir hatten weder die Expertise noch die Zeit, eine neue Infrastruktur aufzubauen«, erläutert Tobias Dölder, Head of IT bei der August Faller GmbH & Co. KG. »Riedel sorgte für die Installation der Router an unseren sieben Standorten und deren Anschluss an die gemieteten MPLS-Netzleitungen und stellte uns neben den IP-Adressen auch alle weiteren Informationen zur Verfügung, die wir für die Netzwerkverbindungen zwischen den einzelnen Standorten und dem Rechenzentrum benötigten.«

Die Anbindung erfolgte standortweise. Sobald einer an die neue MPLS-Netzleitung angeschlossen war, wurden der Router und die Netzwerkgeräte im lokalen Serverraum vom Riedel-Team parallel zur vorhandenen Ausrüstung installiert. Dieses stufenweise Deployment fand während der Bürozeiten ohne Einschränkung der Connectivity statt. Anschließend wurde der Standort auf die neue Infrastruktur umgeschaltet, und das alte Set-up blieb zu Backup-Zwecken bei möglichen Problemen weiter bestehen. So wurde »ein großer Knall« − ein Ausfall des gesamten Netzwerks im Falle von Problemen im Zuge der Umstellung − vermieden. Innerhalb von sieben Monaten gelang es Riedel, das gesamte europäische Unternehmensnetzwerk auf SD-WAN zu migrieren.

Eigenes Monitoring und verbesserte Netzwerktransparenz

»Wir können unsere IT-Infrastruktur jetzt auch selbst überwachen, denn Riedel hat SD-WAN-Sensoren von Cisco installiert, die bei Erreichen von 80 Prozent Auslastung der MPLS-Netzleitungen eine Warnmeldung auslösen«, führt Tobias Dölder aus. »Auch für den Netzwerkverkehr und die Netzperformance stehen uns Monitoring-Tools zur Verfügung, die unter anderem anzeigen, von welchen IP-Adressen, Host-Rechnern und Anwendern viel Bandbreite genutzt wird.«

Die verbesserte Netzwerktransparenz dank eines vollständig redundanten und hochverfügbaren SD-WAN-Netzwerks ermöglicht es, Riedel zu jeder Zeit präzise mitzuteilen, welche Anforderungen für einen schnellen und störungsfreien Service erforderlich sind. Dadurch lassen sich in dieser stabilen Infrastruktur potenzielle Problembereiche künftig rasch erkennen und effizient beheben.


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