Gleichzeitig baut Weidmüller sein Portfolio im Bereich Industrial Internet of Things weiter aus – mit Lösungen zur Erfassung, Weiterleitung, Verarbeitung und Visualisierung von Daten. Schon im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen angekündigt, stärker in den Bereich IIoT zu investieren. »Auf der Automatisierungsmesse SPS in Nürnberg haben wir im November schon erste Produkte wie das IoT-Terminal vorgestellt, das eine effiziente und kostengünstige Statusüberwachung dezentraler Maschinen und Anlagen sowie einfacher Automatisierungssteuerungen ermöglicht«, sagt Bibelhausen. »Mit Sensoren zur Erfassung von Daten bauen wir unser Angebot aus. Abgerundet wird das Portfolio durch das Industrial-Analytics-Angebot und das Automated-Machine-Learning-Tool zur Datenauswertung. Auf Basis lückenloser Aufzeichnungen von Sensor-, Zustands- und Prozessdaten können Kunden verlässliche Vorhersagen über die Qualität ihrer Erzeugnisse treffen.«
Investitionen in die Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität
Auch das Thema Elektromobilität wird in den nächsten Jahren weiter an Fahrt aufnehmen. »Auf der eMove360 im Oktober haben wir erstmalig unsere AC-Ladesäule vorgestellt und viel positives Feedback erhalten«, führt Bibelhausen aus. »Bei der Entwicklung unserer Ladeinfrastrukturlösungen berücksichtigen die Experten auch intensiv Faktoren, die bei der täglichen Nutzung eine Rolle spielen: Montage, Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Akzeptanz von Ladestationen – und natürlich deren Wirtschaftlichkeit.« Besonderen Wert lege das Unternehmen auf einfache Installation und hohe Nutzerfreundlichkeit – etwa wie der Stecker an der Ladesäule angebracht ist und wie das Kabel aufgewickelt wird. Dafür beteiligte sich Weidmüller 2019 mit 25,1 Prozent an der Paderborner wallbe GmbH, um gemeinsam innovative Lösungsangebote rund um die Ladeinfrastruktur in Europa zu entwickeln.
Vorsichtig positiver Ausblick für 2020
Der Ausblick für das Jahr 2020 gestaltet sich wegen der aktuellen Lage schwierig. »Schon zu Beginn des Jahres gab es viele Unsicherheitsfaktoren, die uns verhalten in die Zukunft haben schauen lassen«, sagt Sombecki. Im ersten Quartal verzeichnete Weidmüller eine Auftragslage auf Vorjahresniveau. Im April hat sich die Auftragslage allerdings deutlich abgeschwächt. »Von daher sind wir zufrieden, dass wir trotz aller Unwägbarkeiten bisher passabel durch die Krise gehen konnten. Wir sehen die Abschwächung und müssen weiterhin als vorsichtige Kaufleute agieren. Daher ziehen wir weiterhin alle Optionen in Betracht, um auf eine geänderte Situation kurzfristig reagieren zu können.« Hierzu soll es auch im administrativen Bereich Kurzarbeit für den Monat Mai geben. Das Unternehmen fahre hier ‚auf Sicht‘ und wäge alle weiteren Schritte sorgfältig ab. »In China waren wir schon Anfang des Jahres mit den Auswirkungen der Corona-Krise konfrontiert«, ergänzt Berger. »Hier hatte sich die Lage im März allerdings relativ schnell wieder erholt. Wir sehen also, dass sich die Wirtschaft nach einer Krisensituation schnell erholen und wieder Fahrt aufnehmen kann. Etwas, wovon auch wir derzeit für das zweite Halbjahr 2020 ausgehen.« Das Unternehmen stelle daher die Weichen, um 2021 wieder richtig durchstarten zu können. »Ohnehin sind unsere Planungen und Investitionen in Standorte und Technologien langfristig angelegt«, schließt Bibelhausen. »Diesen Weg gehen wir gemeinsam mit unseren Gesellschaftern sowie den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Wir sind daher zuversichtlich, dass wir als Unternehmen und Gesellschaft gestärkt aus dieser Krise hervorgehen werden.«