Bildverarbeitungsmesse Vision

Die Branche steht hinter dem Zwei-Jahres-Turnus

28. Oktober 2014, 13:46 Uhr | Andreas Knoll
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Bedeutung der SPS IPC Drives für die Bildverarbeitung

Welche Bedeutung wird die SPS IPC Drives als jährliche Automatisierungstechnik-Messe in absehbarer Zeit für die Bildverarbeitungs-Branche erlangen, auch im Verhältnis zur Vision?

Alexander Lewinsky, Produktmanager bei IDS Imaging Development Systems: Die Bedeutung der SPS IPC Drives für die Bildverarbeitungs-Branche wird in den nächsten Jahren sicherlich wachsen. Für uns als Komponenten-Hersteller bleibt die Vision aber vorerst die wichtigste Messe. Schließlich entwickeln wir mit unseren Industriekameras Komponenten für Systemhersteller, und sie wiederum verkaufen ihre Systeme in den Automatisierungsmarkt.

Peter Stiefenhöfer, Stemmer Imaging
Peter Stiefenhöfer, Stemmer Imaging
© Stemmer Imaging

Peter Stiefenhöfer, Leiter Marketing & Öffentlichkeitsarbeit bei Stemmer Imaging: Bildverarbeitung ist inzwischen ein fester Bestandteil der Automatisierungstechnik und sorgt mit leistungsfähigen Systemen für eine schnelle und sichere optische Sensorik. Als Querschnittstechnologie, die in zahlreichen Branchen für wirtschaftliche Qualitätssicherungs-Lösungen sorgt, ist die Bildverarbeitung auf der SPS IPC Drives bestens aufgehoben. Im Unterschied zur Vision, wo sich vor allem Bildverarbeitungsexperten nach den neuesten technischen Entwicklungen umsehen, wollen sich die Besucher der SPS IPS Drives meist über komplette Lösungen informieren und sind an den technischen Details etwa von Schnittstellen oder an Komponentenfachwissen zu Optiken und Beleuchtungen weniger interessiert. Aus dieser Sicht sind die beiden Messen auf verschiedene Zielgruppen ausgerichtet und werden weiterhin große Bedeutung für die Bildverarbeitung haben.
 
Nuray Inan, Marketingleiterin von Matrix Vision: Durch den Turnuswechsel der Vision gewinnt die SPS IPC Drives sicherlich an Bedeutung. Die Hersteller haben die Möglichkeit, in den Vision-freien Jahren auf der SPS auszustellen. Wir selbst nahmen letztes Jahr als Mitaussteller teil. Das Ergebnis war für das erste Mal nicht besonders gut, aber das kann sich in den nächsten Jahren deutlich zum Positiven ändern, wenn sich industrielle Bildverarbeitung auf der SPS herumspricht. Die Vision wird dennoch die Leitmesse der industriellen Bildverarbeitung bleiben.

Dr. Ronald Müller, Framos
Dr. Ronald Müller, Framos
© Matrix Vision

Dr. Ronald Müller, Leiter Produktmarketing bei Framos: In ungeraden Jahren, wo die Vision in Stuttgart nicht stattfindet, kann die SPS IPC Drives speziell für Anbieter, die auf Automatisierungstechnik ausgerichtet sind, eine gute Plattform sein. Ich traue ihr allerdings nicht zu, für die industrielle Bildverarbeitung den Stellenwert der ebenfalls 2-jährlichen Automatica in München zu erlangen.
 
Andreas Schaarschmidt, Geschäftsführer von SVS-Vistek: Das liegt auch am Engagement der Messe und daran, welche Angebote für die Bildverarbeitungs-Branche formuliert werden. Ich persönlich halte es für logisch, dass die Bildverarbeitung eben ein Teil der Automatisierung ist. Alle können nur voneinander lernen und noch leichter integrierbare Komponenten und Lösungen schaffen, die auch vor dem Hintergrund der Industrie 4.0 immer wichtiger werden. Vielleicht werden dadurch auch bald neue Standards auf den Weg gebracht.

Jan-Erik Schmitt, Vision Components
Jan-Erik Schmitt, Vision Components
© Vision Components

Jan-Erik Schmitt, Geschäftsführer Vertrieb bei Vision Components: Die SPS IPC Drives versucht aktuell, den Bereich der industriellen Bildverarbeitung zu stärken, allerdings ist das beim Publikum bisher noch nicht so recht angekommen. Möglicherweise kann es gelingen, die IBV dort weiter auszubauen, wenn mehr Aussteller aus der Branche teilnehmen. Dies bietet sich für manche sicherlich an, weil ja durch den neuen Vision-Turnus jedes zweite Jahr Kapazitäten frei sind. Für kleinere Unternehmen wird es allerdings eher schwierig sein, auf zwei Messen dieser Größe innerhalb so kurzer Zeit eine Präsenz aufzubauen.
 
Michael Noffz, Leiter Marketing und Kommunikation bei Silicon Software: Die Sonderthemen IPC und Automation auf der Vision zeigen die Bedeutung dieser Themen für die Bildverarbeitung. Auch wenn das Thema Industrie 4.0 noch nicht ins Rollen kommt, wird die Bildverarbeitung immer stärker ein Teil der Floor Factory und wird die Integration aktiv betreiben müssen. Beide Messen stärken ihre gegenseitigen Bezüge, aber dennoch sehe ich noch keinen Trend, dass ein Unternehmen auf seine Stamm-Messe verzichten kann. Es wird die Entscheidung jeder Bildverarbeitungsfirma sein, wie stark sie sich auf die Automatisierung einlassen will. Ich sehe hier aber einen großen und interessanten Markt. Für viele Automatisierungshersteller ist die Bildverarbeitung immer noch eine terra incognita, aber in Gesprächen zeigt sich eine sehr sinnvolle Integration in die Produktions- und Kommunikationsabläufe. Andererseits ist durch die Vielzahl der nichtindustriellen Anwendungen auch dieser Markt für viele Bildverarbeitungsfirmen als Hauptbetätigungsfeld interessant geworden.
 
Thomas Nepstad, Product Marketing Manager Vision bei Cognex: Einerseits gibt es die Trends innerhalb der Bildverarbeitung, deren Präsentation auf der Vision bestens aufgehoben ist. Andererseits werden in der Automatisierung die Prozesse immer komplexer und müssen vernetzt werden. Deshalb müssen die unterschiedlichen Fertigungs- und Logistik-Bereiche in den Unternehmen intensiver miteinander kommunizieren, um die Prozesse noch effektiver zu gestalten. In diesem Umfeld muss die industrielle Bildverarbeitung künftig wesentlich mehr bieten als das Ergebnis »in Ordnung« oder »nicht in Ordnung«. Sie muss mit dem gesamten Prozess intensiv vernetzt werden. Die IBV muss die Daten liefern, um die Prozesse zuverlässiger, einfacher, übersichtlicher sowie besser steuerbar und bedienbar zu gestalten. Es gilt, zusätzliche Optimierungspotentiale zu erschließen. In diesem Umfeld ist man auf der SPS IPC Drives näher am Automatisierungsingenieur.

Dr. Olaf Munkelt, VDMA: »Projekte, die 2009 auf Eis lagen, werden nun realisiert.«
Dr. Olaf Munkelt, MVTec Software
© VDMA

Dr. Olaf Munkelt, Geschäftsführer von MVTec Software: Bildverarbeitung ist seit jeher ein Schlüsselelement der Automatisierungstechnik. Entsprechend gibt es weiterhin einen stark wachsenden Bedarf an Bildverarbeitungslösungen für die Automatisierung. Von daher haben beide Messen nicht nur eine enge Beziehung, sondern können sich auch gegenseitig »befruchten« und den bislang teils noch separaten Zielgruppen neue Lösungen aufzeigen. Wichtig ist hierfür, dass geeignete Produkte entwickelt und präsentiert werden, die – nicht zuletzt auch hinsichtlich der Usability und passender Mensch-Maschine-Schnittstellen – den Einsatz von Bildverarbeitungslösungen in der Automatisierungstechnik erleichtern.

 

Auf der Vision 2014:

IDS Imaging Development Systems: Halle 1, Stand F72
Stemmer Imaging: Halle 1, Stand E52
Matrix Vision: Halle 1, Stand E12
Framos: Halle 1, Stand C42/D42
SVS-Vistek: Halle 1, Stand E71
Vision Components: Halle 1, Stand F42
Silicon Software: Halle 1, Stand C72
Cognex: Halle 1, Stand D72
MVTec Software: Halle 1, Stand E72


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