Für eine schnelle und leichtere Integration handelt es sich bei den Diensten des OPC-UA-Servers hauptsächlich um sogenannte generische Dienste, d.h. nicht für jedes Produktionsmodul muss eine neue Visualisierung geschaffen werden. Eine Start- und Stopp-Funktion oder eine Warnlampe sind allen üblichen Produktionsanlagen gemein – ein Umstand, der die Anpassung erleichtert. Die einmal entworfene Visualisierung kann so einfach durch andere Produktionsmodule verwendet werden. Lediglich eine geänderte Serveradresse befähigt dazu, die Anlage bzw. Anlagenteile zu beobachten und zu steuern. »Die App herunterzuladen und auf der Smartwatch zu installieren, hat länger gedauert, als die Visualisierung und Kommunikation herzustellen«, so der Experte und Fraunhofer-Mitarbeiter Sascha Heymann. Hier genügt die (Funk-)Verbindung zum jeweiligen OPC-UA-Endpoint – ähnlich einer WEB-Adresse (URL) –, und die Verbindung zum jeweiligen Produktionsmodul ist hergestellt.
Der Leiter des Fraunhofer-Anwendungszentrum, Professor Jürgen Jasperneite, geht bei seinen Überlegungen noch einen Schritt weiter: »Mit einer Smart-Watch als Fernbedienung für eine Produktionsanlage ist es durchaus denkbar, die Anlage auch intuitiv durch Gesten zu steuern.« Im Störungsfall könnte durch den Befehl »Hände hoch« auch die »Not-Aus-Funktion« ausgelöst werden, für Jasperneite durchaus denk- und umsetzbar. Ob die Industrie das Konzept adaptiert und ihre Facharbeiter mit einer Smart-Watch ausstattet, bleibt abzuwarten. Die Weichen dafür sind jedenfalls gestellt.