Auch außerhalb des Gebäudes sind IoT-Anwendungen grenzenlos. Neben der Erfassung und Analyse von Verkehrsflüssen wird zukünftig auch das Parkraummanagement in Ballungsräumen massiv an Bedeutung gewinnen. Hierzu müssen Verkehrsflüsse und Parkplatzangebot mit Abertausenden von Sensoren erfasst werden. Um die Ernährung der stets wachsenden Weltbevölkerung zu gewährleisten und Qualität und Ertragsmenge zu optimieren, sollen Plantagen und Anbaugebiete mit Millionen Sensoren überwacht werden. Auch der Zustand von Brücken und Steinschlagnetzen kann mit Vibrationssensoren überwacht und Naturkatastrophen wie Überschwemmungen können frühzeitig erkannt werden.
Die Vernetzung der Geräte und Sensoren wird zunehmend über das Internet in Form webbasierter Dienste, sogenannter Cloud-Services, erfolgen. Die Diskussion ist allerdings, wie viel Intelligenz vor Ort benötigt wird und vor allem welche nutzer- und anwenderbezogenen Daten aus datenschutzrechtlichen Gründen vor Ort gespeichert werden müssen.
Ein wichtiger Aspekt ist die zeitliche Verfügbarkeit einer cloudbasierten Lösung. Da hierfür nicht immer gesorgt ist, müssen sicherheitsrelevante Grundfunktionen, wie das Ein- und Ausschalten von Raum- und Kellerbeleuchtungen, lokal realisiert und ohne Zugang zum Internet gewährleistet werden. Andererseits entwickeln sich die Funktionalitäten, die Benutzeroberflächen und das Dienstangebot webbasierter Dienste rasant und bieten enorme Anwendungsmöglichkeiten. Wählt man die Systempartitionierung angemessen, so zeichnet sich ab, dass Mehrwertdienste und die Verknüpfung der Einzelfunktionalitäten zukünftig im Internet abgebildet sein sollten. Die »Cloud« wird damit zur zentralen Systemintelligenz für Mehrwertdienste.
Eine große Bedeutung hat in diesem Zusammenhang das Gateway, das die Sensoren vor Ort mit der Cloud verbindet. Ein geeigneter standardübergreifender und offener Software Stack im Gateway bildet die Grundlage, um die Daten der Funksensoren an die in der Cloud gehosteten Managed-Services der IoT-Plattformen einzubinden. Es entsteht ein interoperables Netzwerk, in dem die gesammelten Daten für die intelligente Steuerung verschiedener Geräte verwendet werden können, unabhängig von den Herstellern der Endgeräte und Cloud-Plattformen.
Der Trend geht hin zur intelligenten Vernetzung von Objekten mittels cloudbasierter Dienste und zur Analyse von Daten, die mit Hilfe von Sensoren gesammelt werden. In guter Position sind hier die bekannten IT-Firmenriesen, die diese cloudbasierten Dienste und Tools anbieten. IBM, Cisco, Apple, Microsoft, Google und Amazon bereiten sich aktuell auf ein Wettrüsten vor, um sich bestmöglich an der Vernetzungszentrale zum IoT zu positionieren.
Neben den großen IT-Playern fühlen sich aber auch die klassischen Industriekonzerne wie Siemens, Bosch, ABB oder General Electric gut gewappnet, um mit ihrem Marktzugang und ihren Erfahrungen im Engineering und Product-Lifecycle-Management den IoT-Markt zu erobern. Sie müssen sich dringend in diesem Segment etablieren, um langfristig mit den IT-Firmenriesen mithalten zu können, denn die nächste Wertschöpfungsstufe in der Automatisierungstechnik wird über die Digitalisierung erreicht.
Alle diese IoT-Player haben aber eines gemeinsam: Sie benötigen besten Zugriff auf Daten, spezifische Sensoriklösungen und folglich enge Kooperationen mit Sensorikanbietern. So wird beispielsweise IBM gemeinsam mit der EnOcean-Alliance in ihrem neuen Bündnis die Nutzung von intelligenten Gebäudelösungen vorantreiben und smarte IoT-Anwendungen standardisieren.
Es bestehen enorme Mengen unstrukturierter Daten zum Durchforsten, Analysieren, gegeneinander Abwägen, Interpretieren und Dazulernen.
Es gilt, aktuelle Daten direkt zur Steuerung zu nutzen, diese mittels geeigneter Algorithmen in Beziehung zu historischen Informationen und anderen im Internet vorhandenen Daten zu setzen, um damit möglicherweise noch unbekannte Korrelationen zu entdecken. So entstehen neue Einsichten und ein besseres Verständnis für Zusammenhänge.