Heute wird die gesamte Terminplanung über alle Bereiche vernetzt vom Vertrieb über Konstruktion, Arbeitsvorbereitung, Beschaffung und Fertigung bis zu den Transportjobs mit Felios durchgeführt. Damit kann Piller den gesamten Produktionsprozess inklusive aller der Fertigung vor- und nachgelagerten Bereiche als Ganzes planen. Besonders die Integration der Konstruktion in die Planung – oft gilt diese als „unplanbar“ – hat geholfen, die Komplexität aus dem Planungsprozess herauszunehmen. Selbst Transportdienste sind in die Planung einbezogen. Felios erstellt nach der Beendigung eines Arbeitsgangs automatisch die Kommissionierungsliste für den nächsten Arbeitsgang, so dass die Staplerfahrer bei Piller wissen, welches Rohmaterial oder welche Vorprodukte sie von welchem Außen- oder Zwischenlager an welche Arbeitsstation bzw. Maschine bringen müssen. Durch die erzielten Effizienzgewinne konnte sich Piller die Investition in neue Stapler sparen. Schon in den Kundengesprächen wird durch die simulierte Einlastung des Auftrags in Felios ein verbindlicher Liefertermin festgelegt. Der Fortschritt in der Fertigung in Richtung dieses Liefertermins ist jederzeit transparent und in Echtzeit nachvollziehbar. Drohende Terminverzögerungen werden sofort erkannt und können durch entsprechende Maßnahmen verhindert werden – der Job des Terminjägers ist obsolet geworden.
Robust gegen Störungen
durch agile Planung
Kommt es etwa innerhalb der ca. 26-wöchigen Fertigungszeit für einen Ventilator zu Störungen – z.B. durch Maschinenausfälle, Liefer-engpässe, Ausfall von Mitarbeitern etc. –, errechnet Felios automatisch dynamisch aktualisierte Fertigungspläne für die neuen Bedingungen. Beim Eintreffen neuer Aufträge oder beim Einschätzen neuer Entwicklungen helfen Simulationen, Liefertermine valide abzuschätzen oder Auslastungen inklusive drohender Engpässe zu prognostizieren.
Die Personal- und Schichtplanung ist durch die zentrale, integrierende Planungsinstanz Felios im Vergleich mit dem früheren, Excel-basierenden Vorgehen flexibler, stabiler und anwenderfreundlicher geworden. Die Anwesenheiten von Mitarbeitern können über Felios mit den verfügbaren Kapazitäten gekoppelt werden, was einen agilen Einsatz von Arbeitszeitmodellen und eine optimierte Reaktion auf kurz- und langfristige Schwankungen ermöglicht. Ein Infoboard für die Regelkommunikation erlaubt die Umsetzung wichtiger Kennzahlen Auslastung oder Kapazitätsbedarf.
Neben den Produktivitätssteigerungen durch die effiziente Steuerung im Tagesgeschäft erlaubt Felios im Zusammenspiel mit der BI-Lösung Qlik, die Fertigung durch Analyse historischer Daten zu optimieren. Mit der Zusatzlösung lassen sich die Daten aus dem Planungssystem schnell und einfach über eine intuitiv bedienbare Oberfläche analysieren. Darüber hinaus lassen sich die Daten wahrnehmbar in Berichten, Reports oder Dashboards visualisiert darstellen, immer unkompliziert per Drag & Drop. So identifizierte Piller durch Schwachstellenanalysen der Prozesse ganz gezielt die schlimmsten Langläufer. »Unter anderem fanden wir z.B. heraus, dass die Gehäuse-Montage viel zu lange dauerte«, gibt Bodo Pogunkte ein illustratives Beispiel. Sie nahm ganze vier Wochen in Anspruch und war damit verantwortlich für manche Verzögerung. Durch die Einführung einer Taktstraße ließ sich die Gehäusefertigung auf eine Woche reduzieren.
Insgesamt konnte die Datenqualität als wichtige Basis für die kurz- und langfristige Optimierung mit Felios deutlich verbessert werden. Datenfehler, die im PPS nicht sichtbar waren, wurden beim Import durch die Schnittstelle identifiziert und visualisiert, so dass sie entsprechend korrigiert werden konnten.
In Zukunft wird Piller die marksynchrone Produktion mit Industrie-4.0-Techniken weiter optimieren. Bereits jetzt melden die Mitarbeiter über BDE-Systeme den Arbeitsfortschritt auf Tagesbasis zurück, so dass Felios die Arbeitspläne für den Folgetag auf Basis der realen Verhältnisse neu berechnen kann. Bodo Pogunkte kann sich jeden Morgen über die BI-Lösung Qlik anschauen, wie der Vortag in der Fertigung gelaufen ist und entsprechend reagieren. Inform ist langjähriger Qlik-Expertise-Partner im Bereich Manufacturing und bietet entsprechendes Know-how in der Einführung. Künftig werden auch die Maschinendaten via MDE erfasst. Dann stehen weitere Daten zur Verfügung, um Fertigungsplanung und -steuerung intelligent und nachhaltig zu optimieren.
Durch die konsolidierten Daten aus den BDE- und MDE-Systemen gewinnt Piller einen detaillierten Echtzeit-Überblick über die gesamte Produktionskette. Die Vernetzung von Planung und BDE ergibt einen geschlossenen Regelkreis. Darüber hinaus konnten durch Aggregation weiterer Daten aus anderen relevanten IT-Systemen für den Ventilatorenbauer umfassende Cockpits und Dashboards realisiert werden. Sie unterstützen sowohl planerische Entscheidungen und Analysen im Tagesgeschäft als auch die kennzahlenbasierte Strategiefindung.